Mobilfunk: Mehr als 100 Milliarden US-Dollar für mobile Daten-Services

Das geht aus Berechnungen der britischen Marktforscher von Informa Telecoms & Media hervor. Zum Vergleich: Ungefähr dieselbe Summe haben allein die europäischen Betreiber für die UMTS-Lizenzen bezahlt.

Der Boom bei den Datendiensten soll sich auch im laufenden Jahr fortsetzen. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres hat der Datenumsatz um 17 Prozent auf 28,4 Milliarden US-Dollar zugelegt. "Die Branche ist auf einem guten Weg, den Rekord aus dem Vorjahr erneut zu brechen", prognostiziert Informa-Analyst Kester Mann. Hauptumsatztreiber für die Datendienste sind Mann zufolge die Einführung neuerer Technologien wie 3G, die Aufrüstung bei den Handys sowie die allgemeine Steigerung der weltweiten User-Zahlen.

Bei den absoluten Umsatzzahlen haben die asiatischen Provider die Nase vorn. Allein im ersten Quartal hat etwa der japanische Betreiber NTT DoCoMo rund 2,5 Milliarden US-Dollar mit Datendiensten umgesetzt; China Mobile erreichte als Zweiter rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Während drei US-Betreiber Umsätze mit Datendiensten jenseits von 800 Millionen US-Dollar generierten, hängt Europa diesen Dimensionen noch hinterher. O2 ist mit einem Datenumsatz von 570 Millionen US-Dollar im ersten Quartal in Europa der Branchenprimus.

"In Asien und vor allem in Japan haben die Menschen eine höhere Affinität zu neuen Technologien. Darüber hinaus ist dort etwa 3G sehr viel früher eingeführt worden", erklärt RZB-Analyst Andreas Schiller. Dementsprechend sei in Asien das Datenaufkommen höher, und die User würden eher für entsprechende Dienste zahlen. Ob Europa die Lücke zu Asien schließen kann, ist laut Schiller aber fraglich: "Voraussetzung ist, dass ein Angebot an Applikationen herrscht, die UMTS erfordern. Dann würde sich auch die Nachfrage nach Datendiensten in Europa beschleunigen". (uka)

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