Apps, Social Media, Google Street View

Mobiles Web eroberte 2010 den Massenmarkt

Social Media, Wikileaks und mobile Webnutzung

Mit der Abwanderung der User vom Computer zum mobilen Endgerät hat auch der Trend zur sozialen Online-Vernetzung neue Impulse erhalten. Untersuchungen zufolge werden die großen Namen der Branche wie Facebook oder Twitter inzwischen bereits öfter von unterwegs genutzt als vom heimischen PC. Dieser Umstand ist wohl nicht ganz unbeteiligt daran, dass die verschiedenen Social-Media-Dienste im Netz noch immer wachsende Mitgliederzahlen verbuchen können. So hat etwa Twitter erst kürzlich vermeldet, dass man es alleine in 2010 auf 100 Mio. Neuanmeldungen geschafft habe.

Eine Entwicklung, die das Medienjahr 2010 entscheidend mitgeprägt hat, ist die deutlich erkennbare Verschmelzung von TV- und Web-Inhalten. Angetrieben vom Kundenwunsch, die Fülle an verfügbarem Online-Videomaterial auch in akzeptabler Qualität auf größeren TV-Bildschirmen betrachten zu können, bemüht sich derzeit eine Vielzahl unterschiedlicher Unternehmen um dieses vielversprechende Geschäftsfeld. Als Beispiele seien etwa Apple und Google genannt, die beide mit Hochdruck am TV-Standard der Zukunft basteln

Mit der Wikileaks-Affäre hat das Jahr 2010 einen aus medienpolitischer Sicht brisanten Höhepunkt erlebt. Insbesondere der Verhaftung des Plattform-Gründers Julian Assange wurde weltweit mit Protesten begegnet. Die Festnahme hat heftige Debatten über die Informations- und Meinungsfreiheit im Web sowie einen Cyberkrieg zwischen Wikileaks-Sympathisanten und ihren politisch beziehungsweise wirtschaftlich mächtigen Gegnern ausgelöst. Zuvor hat die Veröffentlichung politisch höchst brisanter und teils geheimer beziehungsweise vertraulicher Dokumente international für diplomatische Verstimmung gesorgt.

Was die durch die Leserabwanderung und Werbekrise zuletzt eher angeschlagene Zeitungs- und Zeitschriftenbranche betrifft, beginnt sich schön langsam wieder eine deutlich positivere Stimmung breit zu machen. Mit dem Vormarsch des Internets sind zwar die Auflagenzahlen gedruckter Ausgaben empfindlich zurückgegangen. Die steigende mobile Webnutzung, der iPad-Start und der App-Boom sorgen aber gleichzeitig dafür, dass die Besucherzahlen auf den Webseiten der Zeitungshäuser kräftig nach oben klettern. Für zusätzlichen Optimismus sorgen zudem erste erfolgreiche Einführungen von Bezahlmodellen für Nachrichteninhalte.