Mobile Datenautobahn ohne Verkehr

Pilotbetrieb mit Kundenbeteiligung

Kein Wunder also, dass die Betreiber E-Plus und Viag Interkom, die sich als erste in die "neue Mobilfunk-Generation" wagten (siehe Tabelle), dies eher still und leise taten. Als erstes Unternehmen hat E-Plus sein Netz umgestellt.

Allerdings gestaltet sich der Betriebsbeginn bei näherem Hinsehen als "Friendly-User-Test": Jeder Interessent kann sich seit dem 4.12.2000 für einen GPRS-Dienst anmelden, der in der ersten Phase noch nicht kommerziell betrieben wird. Auffällig an der Tarifierung im Pilotbetrieb ist die enge Anbindung an WAP: Der Spezialtarif bietet ein Kilobyte (etwa eine WAP-Seite) für neun Pfennig, also ungefähr 50 Prozent des WAP-Tarifs. Die Lösung ist bis Ende März befristet. Zur CeBIT 2001 soll ein endgültiges Tarifmodell stehen.

GPRS-Handys noch nicht ausgereift

Zum Netzstart hat E-Plus nach Angaben von Unternehmenssprecherin Gundula Friese nahezu alle Basisstationen mit GPRS ausgerüstet und kann seinen Dienst im gesamten Bundesgebiet anbieten. Allerdings könne das Netz Anfang Dezember erst maximal 80 Prozent seiner Leistungsfähigkeit bieten. Grund dafür seien die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgereiften GPRS-Handys. Ausrüster Nokia spielt hier aufgrund der offenbar erwarteten niedrigen Nutzerzahlen nicht mit. Dennoch zeigte sich E-Plus-Chef Uwe Bergheim noch auf der Systems 2000 überzeugt, mit Services wie einem "Online Organizer", einem "E-Plus Voice Assistant" oder mit "Unified Messaging", alle für das erste Quartal 2001 geplant, neue Kundschaft anzulocken und bestehende zu mehr Minutenkonsum zu verleiten.