Handy für elektronischen Zahlungsverkehr

Mobile Commerce: 1,6 Milliarden Dollar Umsatz 2009

Das Mobiltelefon gewinnt für den elektronischen Zahlungsverkehr und den Bereich des Online-Handels zunehmend an Bedeutung. Allein in diesem Jahr sollen im sogenannten Mobile-Commerce-Sektor weltweit bereits 1,6 Mrd. Dollar umgesetzt werden.

Zu dieser Einschätzung kommt das US-Marktforschungsunternehmen ABI Research in seinem aktuell veröffentlichten Bericht "Mobile Money Services and Contactless Payment Forecasts". "Mobiles Internet-Shopping ist heute der neueste Schrei", stellt Mark Beccue, Senior Analyst bei ABI Research fest. Vor allem die rasante Verbreitung von Smartphone-Handys habe sich in diesem Zusammenhang als treibende Kraft am Markt erwiesen. Unterstützung bekomme der Mobile-Commerce-Bereich zudem von Seiten der Online-Händler wie eBay oder Amazon, die ihre Internet-Shops zunehmend für den mobilen Zugriff optimieren würden, so Beccue.

"Mobile Commerce ist ein Sektor, der derzeit noch eher am Anfang seiner Entwicklung steht", stellt Thomas Krabichler, Leiter des Projekts E-Commerce-Leitfaden, im Gespräch mit pressetext fest. Der Experte geht davon aus, dass dieser Bereich in den kommenden ein, zwei Jahren noch deutlich an Bedeutung zulegen werde. "Die steigende Nachfrage der Konsumenten nach Smartphones, die in ihrer technischen Einsetzbarkeit vielerlei Möglichkeiten bieten, hat sich auf den Mobile Commerce sehr positiv ausgewirkt", bestätigt Krabichler. Hinzu komme die im Vergleich zu vor wenigen Jahren deutlich verbesserte User-Freundlichkeit der Handy-Geräte und das konsequente Bemühen der Online-Shop-Betreiber, ihre Angebote stärker auf eine mobile Nutzung abzustimmen. "Bislang stellten vor allem die kleineren Handy-Displays ein Hemmnis für die weitere Entwicklung dar. Durch die Verbreitung von Geräten wie dem iPhone von Apple oder dem Google-Handy G1 werden diese Probleme aber endgültig aus dem Weg geräumt", erläutert Krabichler.

In puncto Mobile Commerce seien mehrere verschiedene Anwendungsmöglichkeiten gegeben. "Zunächst einmal können Konsumenten auf diese Weise ganz einfach unterwegs von ihrem Mobiltelefon aus im Internet einkaufen. Zusätzlich ist es aber auch bereits vereinzelt möglich, das Handy für den bargeldlosen Zahlungsverkehr im stationären Handel einzusetzen", erklärt Krabichler. Zweitgenannte Variante befinde sich allerdings derzeit in Deutschland noch eher in einer experimentellen Pilotphase, da nur sehr wenige am Markt befindliche Handy-Endgeräte den hierfür notwendigen Funkstandard NFC (Near Field Communication) unterstützen würden. "NFC-Support ist die grundlegende Voraussetzung, wenn man den Zahlungsverkehr über sein Handy abwickeln will. In Asien beispielsweise ist diese Technik schon deutlich stärker verbreitet", merkt Krabichler an. Dass der Mobile-Commerce-Bereich noch einiges an Entwicklungspotenzial zu bieten habe, zeige ein aktuell gestarteter Pilotversuch der Deutschen Bahn, die mit Touch & Travel auf das Handy als elektronisches Zahlungsmittel setzt. (pte/cvi)