Smartphone-Boom macht sich bemerkbar

Mobile Apps überholen das Internet in der Nutzung

Die Nutzungszeit von Smartphone-Apps droht an der für die normale Internetnutzung vorbeizuziehen. In den USA ist das bereits heute der Fall. Facebook-Apps und Spiele machen dabei den Löwenanteil aus.

Bei mobilen Endgeräten ist die "Funktionalität mit einem Knopfdruck gegeben" und das Nutzungsszenario unterscheidet sich stark von PCs, unterstreicht Mark Wächter, Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), gegenüber pressetext. Gerade Tablets müssen dem Experten zufolge aber noch auf eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft stoßen, wie bei Smartphones bereits der Fall.

Das anhaltende Wachstum des weltweiten Markts für mobile Anwendungen wird in den kommenden Jahren zu einem noch kräftigeren Anstieg der App-Nutzung führen. Nach Angaben von In-Stat klettern die Downloads auf fast 48 Mrd. bis 2015. Und das obwohl das Groß der Anwendungen nur einmal genutzt und dann wieder gelöscht wird. Allein die US-User machen laut Flurry mittlerweile trotzdem 81 Minuten pro Tag und Person von den Apps Gebrauch. Das Internet verwenden sie mobil und am Desktop im Vergleich hingegen nur 74 Minuten lang.

Facebook beansprucht davon bereits 14 Minuten. Noch im Dezember lag die Web-Nutzung mit 70 Minuten knapp vor den Smartphone-Anwendungen mit 66 Minuten. Vor einem Jahr war der Unterschied mit 64 gegenüber 43 Minuten noch deutlich größer. Die Apps haben mit einem Wachstum von 91 Prozent seither jedoch ein hohes Tempo vorgelegt. Dagegen ist die Internet-Nutzung mit 16 Prozent wesentlich langsamer gestiegen. Im Schnitt verbringt der einzelne User aktuell um neun Prozent mehr Zeit mit Mobile Apps als mit dem Web. Games und Social Networking sind dabei nach wie vor die dominierenden Anwendungsbereiche. (pte/fho)