MobilCom und debitel wollen eigenes Netz

Bisher nutzen MobilCom und debitel die Netze anderer Betreiber für ihre Mobilfunkverbindungen. Bei der Versteigerung von Frequenzpaketen für Funknetze auf UMTS-Basis sitzen die beiden möglicherweise gemeinsam in der Bieterrunde.

Zumindest prüfen die beiden Unternehmen derzeit, ob es möglich ist, sich mit vereinten (finanziellen) Kräften zum eigenständigen Mobilfunknetzbetreiber zu mausern. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) will im nächsten Jahr Frequenzblöcke für UMTS versteigern. Dabei sollen auch Neueinsteiger zum Zuge kommen, die fachliche und sachliche Mindestvoraussetzungen erfüllen. Die Anzahl der Lizenzen für UMTS hängt von der Nachfrage und dem Bietverhalten ab, soll aber zwischen zwei und vier liegen. Ausschließlich für Neueinsteiger, die bisher über keine GSM-Lizenz verfügen, hat die RegTP zwei Frequenzblöcke reserviert, um die Vorteile etablierter Netzbetreiber zumindest ansatzweise auszugleichen.

MobilCom und debitel wollen einer von diesen Neueinsteiger davon werden. Zu diesem Zweck hat man ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das im Falle eines Zuschlages als Netzbetreiber auftritt. Dem neuen Unternehmen fehlt derzeit aber noch die Zustimmung der Aufsichtsräte und des Kartellamtes. Derzeit bieten MobilCom und debitel Mobilfunkverträge an, die auf Lizenzen von anderen Netzbetreibern basieren. Rund 4,2 Millionen Mobilfunkkunden betreuen beide Unternehmen nach eigenen Angaben. Weitere 1,4 Millionen Kunden kommen durch Festnetz- und Internetangebote dazu. (uba)