MobilCom Systems schließt und entlässt

Die angeschlagene Telefongesellschaft MobilCom muss weiter sparen. Daher gibt das Unternehmen seine Tochter Mobilcom Systems auf, die bisher neben Telefondienstleistungen im Mobil- und im Festnetz auch Softwarelösungen für Unternehmenskunden anbietet

Die Schließung geht naturgemäß auf Kosten der Mitarbeiter. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) wird der Großteil der zuletzt noch 86 Beschäftigten entlassen. Die Kunden sollen künftig von der Büdelsdorfer Konzernzentrale aus betreut werden.

MobilCom Systems wurde erst im vergangenen Jahr gegründet und soll nach unbestätigten Angaben einen Anlaufverlust von mehr als 10 Millionen Euro verbucht haben. "In der derzeitigen Situation ist eine so langfristige Investition einfach nicht zu finanzieren", hieß es aus dem Unternehmen: "Es dauert einfach zu lange, bis so ein Systemhaus Geld verdient."

MobilCom Systems sollte die Entwicklung, die Vermarktung und den Betrieb von mobilen Dienstleistungen im Geschäftskundenbereich übernehmen. Auf der diesjährigen CeBIT hatte das Unternehmen etwa ein WLAN-Funknetz aufgebaut und wollte diese Technologie bundesweit vermarkten. Beim Mobilfunk sollte MobilCom Systems UMTS-Anwendungen für Unternehmen entwickeln. MobilCom will den 3G-Standard Ende dieses Jahres starten.

Wie berichtet, ist das Unternehmen im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug minus 160,1 Millionen Euro im Vergleich zu einem Minus von 68,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz sank von 728,7 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 514,3 Millionen Euro. (jma)