MobilCom-Aktionäre unter Druck

Großaktionär France Telecom setzt der "Financial Times Deutschland" (FTD) zufolge im Übernahmepoker um MobilCom neue Daumenschrauben an. Das Unternehmen will den anderen Anteilseignern nur zehn Euro pro Aktie bieten. Das ist weniger als die Hälfte der 22 Euro, die MobilCom-Chef Gerhard Schmid für sich und die freien Aktionäre fordert.

Das Angebot ist als Aktientausch geplant. Sollte Schmid die niedrige Offerte ablehnen, droht eine am gestrigen Mittwoch zwischen France Telecom und den MobilCom-Gläubigern vereinbarte Umschuldung eines Kredits in Höhe von 4,7 Milliarden US-Dollar zu scheitern. Wie die FTD unter Berufung auf Eingeweihte berichtet, wäre die Vereinbarung dann nichtig.

Das 10-Euro-Angebot der Franzosen liegt immerhin noch 20 Prozent über dem Schlusskurs am Mittwoch von 8,50 Euro. Der Aktienkurs war erst letzte Woche um die Hälfte gesunken, als France Telecom den Kooperationsvertrag mit MobilCom über den Aufbau eine UMTS-Netzes in Deutschland einseitig gekündigt hatte (siehe tecHistory). MobilCom steht dadurch am Rande der Insolvenz. Um diese zu verhindern, soll Schmid jetzt bereit sein, sich mit 16 bis 18 Euro pro Aktie zu begnügen. Der MobilCom-Chef und seine Frau halten mehr als 49 Prozent am Unternehmen. (jma)