Mobil und doch geortet

Versprechungen und Tücken

Das Aufspüren von Personen und Waren mittels mobiler Techniken bietet noch nie gesehene Möglichkeiten, die in manchen Fällen allerdings auch an die eher düsteren Prognosen eines George Orwell erinnern. Wie so vieles funktionieren LBS nur auf Gegenseitigkeit: Der Nutzer teilt dem Provider über ein Handy seinen Standort mit, gibt ihm also sensible Informationen, dafür erhält er so genannte "Value-Added-Services". Beispielsweise, wo der nächste Bankautomat ist oder ein Spezialitätenrestaurant. Allerdings ist es auch problemlos möglich, ein Bewegungsprofil aufzuzeichnen, oder zu prüfen, wer zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort war. In Finnland sollen Häftlinge ihre Freigänge bereits mit lokalisierbaren Handys in der Tasche absolvieren; internationale Unternehmen planen laut Medienberichten, ihre ausländischen Mitarbeiter in südamerikanischen Ländern mit implantierten GPS-Sendern gegen Entführungen zu schützen.

Selbst im Teddybär wird Mobilfunktechnik nach Ansicht von Mummert + Partner bald eine Rolle spielen. Laut Prognose der Marktforscher könnten Eltern ihre Kinder künftig per Mobiltechnik beaufsichtigen. Die Sende- und Empfangstechnik wird dazu im Kuscheltier oder der Kleidung versteckt und gibt fortan ständig Informationen über den Aufenthaltsort der Sprösslinge weiter. Dank Anwendungen wie diesen rechnet die Unternehmensberatung mit einem Durchbruch im Massenmarkt bereits in drei Jahren.