Mobil und doch geortet

Für welche neuen Mobilfunkdienste sind die Verbraucher bereit zu zahlen? An dieser Frage scheiden sich die streitbaren Geister. Ortsbezogene Services gelten als viel versprechende neue Einnahmequelle für Provider und Serviceanbieter. Ein Blick auf die Technik zeigt die Möglichkeiten und die Gefahren auf.

Von: Andreas Th. Fischer

Im Mobilfunkmarkt ist laufend Kreativität gefragt. Die Branche feilt an neuen Angeboten, nachdem einstige Hoffnungsträger wie WAP (Wireless Application Protocol) sich mehr oder weniger als Flop erwiesen haben. Als der Wachstumsmarkt schlechthin gelten seit ein bis zwei Jahren ortsbezogene Dienste. In vier Jahren wird das Geschäft mit den so genannten "Location Based Services" (LBS) laut einer Studie des britischen Marktforschungsunternehmens Ovum weltweit bis zu 20 Milliarden Dollar Umsatz bringen.

Mit etwas weniger, nämlich 18,5 Milliarden Dollar bis 2006, rechnet Analyses. Gemäß den Erhebungen der Experten wurden im vergangenen Jahr bereits 2 Milliarden Dollar mit LBS verdient - bei Gesamteinnahmen mit Mobildiensten von 200 Milliarden Dollar. Auch in wenigen Jahren wird Europa laut Analyses noch einer der größten Mobilfunkmärkte weltweit sein: Rund 31 Prozent der LBS-Einnahmen sollen auf dem Alten Kontinent erwirtschaftet werden, 21 Prozent in den USA. Ähnlich wie die beliebten SMS (Short Message Service) werden ortsbezogene Dienste laut Prognose der Marktforscher vor allem bei Privatanwendern ein Erfolg.