Mit Powerline ins Internet

Powerline-Technik

Zur Datenübertragung via Steckdose nutzt die implementierte PolyTrax-II-Technik Trägerfrequenzen im kHz-Bereich. Die Modulation der Daten erfolgt mit Hilfe eines DSP im OFDM/QAM-Verfahren. Das Kürzel OFDM/QAM steht für Orthogonal Frequency Division Multiplex / Quadratic Amplitude Modulation, eine eng mit den im xDSL-Bereich verbreiteten Techniken verwandte Modulationsart. Die PolyTrax-II-Technik nutzt das gesamte zur Verfügung stehende Frequenzband und verteilt die Signale per Frequency Hopping  über die verfügbaren Einzelfrequenzen.

Für den Einsatz in Europa beschränkt die CENELEC-Norm EN50065-1 die dazu nutzbaren Frequenzen auf vier Bänder zwischen 9 und 148,5 kHz. Für die private Nutzung dienen dabei das B- (95 bis 125 kHz) und das D-Band (140 bis 148,5 kHz). Unter diesen Bedingungen lassen sich momentan 155 KBit/s, nach Einschätzung von PolyTrax maximal 500 KBit/s übertragen. In den USA und Japan, wo die obere Grenzfrequenz bei 500 kHz liegt, erzielt das PolyTrax-II-Verfahren schon jetzt Datenübertragungsraten von 2,5 MBit/s. Durch den Einsatz verbesserter Modulations- und Kompressionstechniken will man demnächst 5 MBit/s erzielen.

Ob sich ähnliche Datenraten in näherer Zukunft auch hier zu Lande verwirklichen lassen, erscheint eher fraglich: Die an den PLC-Bereich anschließenden Frequenzbänder werden durch Lang- (bis 283,5 kHz), Mittel- ( bis 1,6 MHz) und Kurzwellenfunk (bis 26,1 MHz) beansprucht. Vor allen Dingen Amateurfunk-Enthusiasten, aber auch staatliche Dienste wie Polizei und Militär beanstanden schon jetzt Störungen durch Powerline-Applikationen und wehren sich verbissen gegen die mögliche Herausgabe von Frequenzbänder für die Datenübertragung per Stromleitung.