Mitarbeiterbindung

Mit gutem Betriebsklima gegen Fachkräftemangel

Job-Portale sind der beliebteste Rekrutierungsweg

"Branchenspezifisch zeigt sich, dass der Fachkräfteengpass den Öffentlichen Bereich in sehr viel geringerem Maße beschäftigt als Industrie- und Dienstleistungsunternehmen", heißt es weiter in der Hays-Studie. "Die Entscheider aus dem HR-Bereich sowie die Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung scheinen sich mit Themen wie einer ausgewogenen Work-Life-Balance, der Alterung der Belegschaft, der Verlängerung der Lebensarbeitszeit und dem sinkenden Anteil von Nachwuchskräften bereits intensiver auseinandergesetzt zu haben als Unternehmensleitung und Führungskräfte aus Fachabteilungen."

Social Media ganz hinten: Der wichtigste Rekrutierungskanal sind nach wie vor Online-Börsen.
Social Media ganz hinten: Der wichtigste Rekrutierungskanal sind nach wie vor Online-Börsen.
Foto: Hays

Mit 84 Prozent sind weiterhin Jobportale im Internet der beliebteste Rekrutierungsweg. Es folgen mit 67 Prozent Mitarbeiterempfehlungen und mit 61 Prozent eigene Karriere-Webseiten. Diese Methoden gewannen zum Teil deutlich an Beliebtheit hinzu. Einen Anstieg von 30 auf 35 Prozent gab es auch bei der Präsenz auf Social-Media-Plattformen. Das ändert aber nichts daran, dass Web 2.0 als Personalbörse weit hinten rangiert.

Zwei Drittel der Entscheider suchen laut Studie aktuell nach neuen Mitarbeitern. Gesucht werden sie offenbar auch EU-weit und sogar international - Hays verzeichnet hier im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg auf jeweils etwa ein Fünftel.

Während in Deutschland 40 Prozent der Firmen nach Vertriebsmitarbeitern suchen, liegen mit 53 Prozent in Österreich IT-Fachkräfte an der Spitze. Besonders hoch ist der Bedarf an IT-Profis außerdem in Großunternehmen, im Dienstleistungssektor und im öffentlichen Dienst.

Nicht nur weiche Themen wichtig

Als wichtigsten Faktor der Mitarbeiterbindung haben die Firmen mittlerweile ein gutes Betriebsklima erkannt, das von 93 Prozent genannt wurde. Es folgen mit 77 Prozent die marktgerechte Entlohnung, mit 76 Prozent die Reputation des Arbeitgebers, mit 74 Prozent flexible Arbeitszeitmodelle und mit 71 Prozent Beschäftigungssicherheit.

"Über ein gutes Betriebsklima bleiben Mitarbeiter ihrer Organisation treu", kommentieren die Autoren. Gerade im sich zuspitzenden demografischen Wandel sei dies mehr denn je notwendig. Trotz des Hypes um weiche Themen habe aber auch die Bedeutung einer marktgerechten Entlohnung zur Mitarbeiterbindung zugenommen. "Hier zeigt sich, dass bei allen kulturellen Faktoren ein gutes Gehalt einen zentralen Baustein für Zufriedenheit darstellt", heißt es weiter in der Studie.

Führungskräfte bewerten ihr Führungsverhalten laut Studie nach wie vor positiver als ihre Mitarbeiter. Verändert habe sich, dass mehr Unternehmen nun regelmäßig Feedback geben. "Eine erste Reaktion auf das starke Bedürfnis der jungen Generationen nach Rückmeldung?", fragt Hays.

Die Studie "HR-Report 2012/2013" ist bei Hays erhältlich. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.