Ministerium fördert Opensource-Software

Siegmar Mosdorf, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, hat auf dem LinuxTag 2000 der OpenSource-Bewegung die Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. Die OpenSource-Entwicklung könne den europäischen Ansatz im Informationszeitalter bilden, sagte Mosdorf.

Das Wirtschaftsministerium hat erstmals die Schirmherrschaft über den LinuxTag Im Messezentrum Stuttgart übernommen. Nach den Worten Mosdorfs sieht die Bundesregierung ihren Beitrag unter anderem darin, in der Verwaltung einen Umdenkprozess beim Einsatz von Betriebssystemen in Gang setzen. Deshalb sei auch der Brief der Koordinierungs- und Beratungsstelle für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt) wieder im Internet verfügbar. In dem Thesenpapier wird das Betriebssystem Linux als Alternative zu Betriebssystemen wie Windows empfohlen. Kurz nach der Veröffentlichung im März wurde die Stellungnahme zurückgezogen, was in der OpenSource-Gemeinde für Aufregung sorgte.

Das Bundeswirtschaftsministerium will laut Mosdorf im Herbst einen Leitfaden herausgeben, der insbesondere mittelständische Unternehmen und öffentliche Verwaltungen über Vor- und Nachteile von OpenSource-Software aufklären und als Orientierung dienen soll. Außerdem werde ein nationales OpenSource-Kompetenzzentrum eingerichtet, das als technische Infrastruktur, Diskussionsforum und Marktplatz für die OpenSource-Community und Software-Anwender in Deutschland gedacht ist.

Vor allem für die Sicherheit in der Datenverarbeitung und Datenkommunikation erwartet die Bundesregierung nach den Worten Mosdorfs Fortschritte durch die OpenSource-Bewegung. Denn wenn der Quellcode eines Programms offen liege und von Fachleuten geprüft werden könne, erhöhe das die Sicherheit. "Security through Obscurity", also Sicherheit durch Verheimlichung, sei ein Motto von gestern. Deshalb unterstütze das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Entwicklung eines Verschlüsselungsprodukts auf OpenSource-Basis. (uba)