Miniatur-Beamer könnten schon bald möglich sein

Das Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik IOF arbeitet an einem Beamer, der nicht größer als ein Zuckerwürfel ist.

Statt den bisher gängigen Mikro-Arrays enthält er nur einen einzigen Spiegel, der um zwei Achsen schwenkbar ist. Letzte Hürde ist ein grüner Diodenlaser im RGB-Lichtsystem, der noch zu sperrig ist. Kernstück des klassischen Beamers ist ein Mikrospiegel-Array, das eine Million Spiegel enthält. Diese sind in einer Ebene schwenkbar und werden gleichmäßig beleuchtet. Durch Hin- oder Wegklappen erzeugen sie helle oder dunkle Punkte, die zusammen das projizierte Bild ergeben. Die Arrays verhindern nicht nur eine Miniaturisierung, sondern erschweren Beamern durch ihren hohen Preis auch den Weg in den Consumer-Bereich.

Forscher am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS in Dresden und am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena haben nun eine Alternative zu den Mikrospiegel-Arrays ausgeklügelt. Das Ergebnis ist ein Beamer in Zuckerwürfelgröße: "Wir verwenden einen einzigen Spiegel", verrät Andreas Bräuer, Leiter der Abteilung für Mikrooptische Systeme am IOF, "der um zwei Achsen schwenkbar ist."

Die nächste Hürde bei der Miniaturisierung ist die Lichtquelle. Die übliche Hochdrucklampe muss kleinen Diodenlasern weichen. Rote und blaue Diodenlaser sind bereits klein genug. Der grüne Laser ist jedoch noch zu sperrig. Mit der heutigen Technik lassen sich RGB-Beamer mit einer Seitenlänge von 10 x 7 x 3 Zentimeter herstellen. Das ist zwar noch deutlich größer als ein Zuckerwürfel, aber nur ein Viertel so groß wie handelsübliche Beamer. Weltweit arbeiten Forscher an der Verkleinerung der grünen Lichtquelle. Zusammen mit dem blauen und dem roten Diodenlaser soll sie dann die neue Rot-Grün-Blau-Quelle ergeben. "Wenn es gelingt, einen grünen Diodenlaser von der Größe des roten zu fertigen, dann kann auch der RGB-Beamer im Zuckerwürfelformat Realität werden", so Bräuer.

Anwendungen gäbe es viele: Die Automobilindustrie benötigt kleine und kostengünstige Laser-Arrays als Abstandssensoren, die beim Einparken die Entfernung zum nächsten Objekt messen. Solche Sensoren werden auch in der Robotik und Montagetechnik gebraucht. Ein weiteres Einsatzgebiet für die Minilaser sind Digitalprojektoren, die sich in mobile Geräte wie Laptops oder PDAs integrieren lassen. (Detlef Scholz/mje)

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