Microsofts eigene Websuche geht live

Ab sofort durchsucht Microsofts Online-Sparte MSN das Netz mit vollständig selbst entwickelter Technik. Nach einem längeren Beta-Test der neuen Search Engine ersetzt diese nun die bislang genutzte Lösung von Yahoo.

Damit einher geht ein neues, aufgeräumteres Design des MSN-Portals, das die Suchfunktion prominenter herausstellt. Die neue MSN-Suche ist in zehn Sprachen verfügbar und in 25 lokalisierte MSN-Präsenzen integriert, die deutsche Fassung findet man unter suche.msn.de. Sie indexiert über fünf Milliarden Webseiten (Google ist derzeit bei mehr als acht Milliarden) und bietet für zwei Stunden kostenlosen Zugriff auf die Enzyklopädie "Encarta online" mit über 60.000 Einträgen.

Die MSN-Suche ermöglicht über einen Suchassistenten zur individuellen Gewichtung einzelner Suchkriterien umfangreiche Sortierfunktionen und kategorienspezifische Filter (für Web, News, Bilder, Shopping, Encarta sowie Aktienkurse) eine Anpassung an persönliche Vorlieben. Die bezahlten Links innerhalb der Suchergebnisse liefert weiterhin Yahoo! oder genauer dessen Tochterfirma Overture Systems zu. Pläne für ein eigenes Werbenetz hat Microsoft nach Aussagen von Mark Kroese, General Manager of Information Services Product Management bei MSN, derzeit nicht.

Die Einführung der neuen Suchmaschine will Microsoft in den USA mit einer viermonatigen, groß angelegten Werbekampagne begleiten, die vor allem gegen Platzhirsch Google zielt. Vice President Yusuf Mehdi kündigte "Grassroots"-Marketing, Online-Werbung sowie Spots in ausgewählten Städten während des Super Bowl und der College-Basketball-Playoffs an. Dafür werden zusätzlich zu dem bereits im vergangenen Jahr angekündigten 100-Millionen-US-Dollar-Budget nochmals zweistellige Millionenbeträge locker gemacht. Den genauen Betrag wollte Mehdi nicht spezifizieren.

Microsoft veröffentlichte außerdem eine neue Vorabversion seiner "MSN Toolbar Suite", die auch die Desktop-Suche des Redmonder Konzerns integriert. Diese behebt eine Reihe von Fehlern, kann Outlook-Inhalte auch dann durchsuchen, wenn dieses nicht der Standard-Mail-Client ist, und kommt beim Umgang mit E-Mail-Anhängen nicht mehr Viren-Scannern in die Quere. Das Update müssen Anwender von beta.toolbar.msn.com manuell laden. (Thomas Cloer/uba)

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