Microsofts CRM-Suite geht an Tester

Microsoft hat eine erste Beta-Version seiner CRM-Suite an Tester geschickt. Das Paket für das Customer Relationship Management soll kleinere und mittlere Unternehmen bedienen, denen Lösungen, wie sie etwa SAP anbietet, zu komplex sind.

Die CRM-Suite stellt ein webbasiertes System für die interne Organisation und die Kundenbetreuung von Unternehmen dar, die zwischen 25 und 500 Mitarbeiter haben. Microsoft ist davon überzeugt, dass diese Unternehmenskategorie keine vergleichsweise maßgeschneiderten Lösungen kauft, sondern sich aus finanziellen Gründen für ein ""Out-of-the-Box-System" entscheidet. Das Paket baut auf der .NET-Technologie auf. Ein Webbrowser oder Outlook dienen als Frontend.

Je nach Anwendung ist ein Unterbau aus weiteren Microsoft-Systemen nötig. Voraussetzung ist auf jeden Fall ein Windows NT/2000-Server und ein SQL-Server 2000. Unternehmen, die die Mail- und Messaging-Funktionen der Suite nutzen wollen, kommen auch um Exchange und Active Directory nicht herum.

Die Software versteht sich durch den .NET-Ursprung prinzipiell mit Webservices, die dann auch von dritter Seite stammen dürfen. Microsoft sieht darin die ideale Basis für einen modularen Ausbau der CRM-Suite um weitere Applikationen. Dafür schauen Firmen, die Lotus Notes als Groupware einsetzen, vorerst in die Röhre. Eine Integration von Notes sei in der ersten Version nicht möglich, sagte David Thacher, Leiter der CRM-Division bei Microsoft.

Microsoft will die CRM-Suite neben der Installation in Unternehmen zusätzlich als Service anbieten, der dann von Microsoft-Partnern gehosted werde. Allerdings rechnet man in Redmond damit, dass die meisten Unternehmen sich für eine Installation im Haus und hinter der Firewall entscheiden.

Der Preis für die Suite variiert je nach Bedarf an Applikationen und Benutzerzahl. Microsoft bietet drei Modelle an: Sales-Anwendung, Customer Service oder kompletter Suite. Eine Standardausgabe soll nach ersten Angaben 395 US-Dollar pro Anwender kosten, plus 995 US-Dollar für den Server. Die Professional Edition lässt sich Microsoft mit 1395 US-Dollar pro Benutzer bezahlen, der Server kostet dann zusätzlich 1990 US-Dollar. Der jetzt verschickten ersten Beta-Version soll eine zweite im August folgen. Das finale Produkt kommt in den USA im vierten Quartal 2002 auf den Markt. In Europa soll die Suite im ersten Quartal 2003 ankommen.

Microsoft hat sich die Produkte und Services der Suite durch diverse Einkäufe in der Branche beschafft. Die CRM-Division profitiert unter anderem von der Übernahme von Great Plains und Navision. (uba)