Microsoft: Zerschlagung ist das Todesurteil

Microsoft hat in einer E-Mail an Mitglieder der US-Abgeordnetenhäuser durchblicken lassen, dass eine außergerichtliche Einigung im Kartellprozess denkbar ist. Eine Zerschlagung des Softwarekonzerns würde aber einem Todesurteil gleich kommen.

Microsoft schreibt in der E-Mail, dass die Verhandlungen in eine "kritische Phase" eingetreten sind. Eine außergerichtliche Einigung nach Art des "Common-sense" sei denkbar, schriebt Microsoft. Eine Zerschlagung allerdings widerspreche eben diesem gesunden Menschenverstand, brächte Schaden für die Anwender und würde Microsoft im schnelllebigen Internetzeitalter auf Null herunter bremsen.

Der Kongress werde auf die E-Mail hin wohl nicht aktiv werden, zitiert die Computerworld Online den demokratischen Abgeordneten Jay Inslee. Er werde sich aber dafür stark machen, dass Abgeordnete auch keinen Einfluss auf die Schlichtungsgespräche nehmen, der eine Aufteilung zum Ziel hat. "Ich glaube nicht, dass das gut für die amerikanische Wirtschaft wäre."

Der Kartellprozess selbst wird am kommenden Dienstag mit einer mündlichen Anhörung fortgesetzt. Danach steht das Urteil von Richter Thomas Penfield Jackson an, das aber von Prozessbeobachtern erst Mitte des Jahres erwartet wird.

Dem Softwareriesen wird vom US-Justizministerium und insgesamt 19 US-Bundesstaaten vorgeworfen, seine beherrschende Marktposition bei Betriebssystemen missbraucht zu haben, um Konkurrenten aus dem Wettbewerb zu drängen. Der Hauptvorwurf richtet sich gegen die Bündelung des Betriebssystems Windows mit dem Microsoft Browser Internet Explorer. (uba)