Microsoft: Windows XP doch mit Smart Tags
Microsoft überlasse Kunden und auch Content Providern die Wahl, ob sie Smart Tags aktivieren oder nicht, heißt es in einem kurzen offiziellen Statement. Interessant daran ist, dass scheinbar auch Entwickler von Webseiten oder Content Provider einen Schalter für die Smart Tags umlegen können.
Laut Microsoft lassen sich die Smart Tags über einen Meta Tag für Webseiten deaktivieren. Lieber wäre es Microsoft aber, wenn diese Klientel eigene Smart Tags mit dem Smart-Tag-SDK entwickeln würde, was als weitere Option genannt wird.
Die Möglichkeit, dass die Smart Tags via Meta Tag beim Parsen der Webseite durch den Internet Explorer 6 deaktiviert werden, ist ein Kunstgriff. Microsoft kann damit zumindest teilweise dem gravierenden Vorwurf begegnen, dass die Smart Tag-Technologie dazu missbraucht wird, um zu eigenen Inhalten zu linken. Über Smart Tags können etwa Webseiten nach Übereinstimmungen von Begriffen durchsucht werden. Findet sich der Begriff in der durch Windows XP installierten Bibliothek bieten die Smart Tags Kontextmenüs an. Zum Beispiel könnte das beim Begriff "Einstein" ein Link zum Begriff "Albert Einstein" in der Online-Version von Encarta sein.
Smart Tags sind wegen dieser Möglichkeit ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Wer eine Webseite mit informativem Content aufbaut, dürfte kaum erfreut sein, wenn die Besucher über Smart Tags zu einer anderen Seite geleitet werden. Die Kritik wird wohl auch mit der Meta-Tag-Option kaum verstummen. Immerhin wäre damit jeder Entwickler gezwungen, seine Webseiten noch einmal anzufassen, um die Meta Tags einzubauen, mit denen sich die Smart Tags deaktivieren lassen. Das die Meta Tags den Konventionen des W3C entsprechen ist außerdem kaum anzunehmen.
Microsoft Deutschland will - abgesehen von der Weiterleitung des englischsprachigen Statements - übrigens keine Kommentare abgeben. "Weitere Informationen stehen derzeit nicht zur Verfügung" heißt es.
Einen Test der Beta 2 des neuen Windows-Betriebssystems finden Sie hier. (uba)