Microsoft will Palm-Entwickler bekehren

Microsoft versucht mit allen Mitteln, seine Pocket PCs im Marktsegment der PDAs zu etablieren und Klassenprimus Palm Anteile abzujagen. Der Software-Gigant plant US-Berichten zufolge, im Rahmen der Palmsource-Konferenz möglichst viele Palm-Entwickler auf die Seite von Windows CE zu ziehen.

Die Palmsource-Konferenz, die jährliche Entwicklerkonferenz von PDA-Marktführer Palm, findet ab kommenden Mittwoch in Santa Clara, Kalifornien statt. Dort gibt Palm Einblicke in die zukünftige Strategie und stellt zum Teil auch Prototypen neuer Geräte vor. In diesem Jahr soll der Schwerpunkt auf dem Unternehmens- und Wireless-Bereich liegen.

Microsoft nutzt die Konferenz für eine gleichzeitige Gegenveranstaltung unter der Regie des Produktmanagers der Mobile Devices Division des Konzerns, Ed Suwanjindar. "Wir wollen Palm-Entwickler engagieren und sie dazu bewegen, ihre Applikationen auf die Pocket-PC-Plattform zu portieren", sagte er. Auf diese Weise hofft er, den Absatz der auf Windows CE 3.0 laufenden Geräte wie den Compaq iPaq H3630 oder den Cassiopeia E-115G anzukurbeln.

Microsofts Fischen im fremden Teich ist bitter nötig: Bislang kommen die Pocket PCs nicht so richtig auf Touren. Im Juni 2000 hatte Palm in den USA einen Marktanteil von etwa 66 Prozent, gefolgt von Handspring mit etwa 20 Prozent. Damit kam die Palm OS-Plattform auf insgesamt 86 Prozent. Die restlichen 14 Prozent teilen sich Geräte, die mit Windows CE oder anderen Systemen ausgestattet sind (wir berichteten).

Palm-Vorstandsmitglied Alan Kessler reagierte gelassen auf die offene Kampfansage von Microsoft. "Sie haben nur wenige Entwickler. Daher sind wir von dieser Aktion nicht überrascht. Microsoft ist ein aggressiver Mitbewerber."

Weitere Informationen über den PDA-Markt und zukünftige Entwicklungen bietet der Report PDA-Technologien für die Zukunft. Einen Vergleichstest der farbigen Palm-OS-PDAs Visor Prism und Palm IIIc finden Sie hier. (jma)