Microsoft verklagt Spam-Mailer

Microsoft hat insgesamt 15 Versender unerwünschter Werbe-E-Mails verklagt, 13 davon in den USA und zwei in Großbritannien. Die Beklagten sollen Nutzer von MSN und Hotmail mit mehr als zwei Milliarden Spam-Mails zugemüllt haben.

Unter anderem geht es dabei um eine falsche Virenwarnung, die Nutzer aufforderte, ein Update herunterzuladen. Diese Datei zeichnete aber das Surfverhalten der Nutzer auf. In anderen Fällen seien Mails mit Angeboten für Pornografie und für die Vergrößerung von Körperteilen bei Microsoft-Kunden eingegangen.

Für Microsoft stellt die Klage einen wichtigen Teil seines Anti-Spam-Programms dar. "Wir steigern unsere weltweiten Bemühungen gegen Spam erheblich", kündigte Microsoft-Anwalt Brad Smith an. "Dieser Aufgabe widmen wir zunehmend mehr Ressourcen." Zugleich forderte er eine internationale Koordination beim Kampf gegen die Spam-Mails.

Der Anteil der Spam-Mails nimmt stetig zu. Laut Brightmail, Anbieter von Anti-Spam-Software, waren Ende Mai dieses Jahres bereits 48 Prozent aller weltweiten E-Mails unerwünschte Werbung im Vergleich zu 22 Prozent ein Jahr zuvor. Ferris Research hatte im Januar errechnet, dass US-Firmen durch Spam jährlich Kosten von 8,9 Milliarden Dollar entstehen.

Derzeit verbietet kein US-Gesetz ausdrücklich das Versenden von Spam-Mails. Einige Staaten gehen jedoch mittlerweile gegen bestimmte Formen der Mail-Plage vor. So droht Virginia Spam-Versendern mit einer Haftstrafe bis zu fünf Jahren, im Bundesstaat Washington müssen unter Androhung hoher Geldstrafen künftig Werbe-Mails als solche gekennzeichnet werden. Microsofts Klagen basieren auf einem Gesetz von 1998, wonach das Senden kommerzieller E-Mails dann illegal ist, wenn etwa ihre Betreffzeilen falsche oder irreführende Angaben enthalten oder der Domain-Name einer anderen Person ohne Erlaubnis missbraucht wird. (Jürgen Mauerer/mec)

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