Microsoft und Intel suchen Geschäft mit Gesundheit

WLAN & Tablet-PCs

Mit Hilfe von tragbaren Rechnern sollen sich Patientendaten schneller erfassen lassen. In der Folge könnte die Behandlung beschleunigt werden. Ärzte erhielten mit Tablet-PCs via WLAN-Anschluss an jedem Ort die notwendigen Informationen über bestimmte Patienten aus dem Klinikinformationssystem (Kis). Um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, sollen Smartcards zur Authentifizierung und für das Berechtigungskonzept eingesetzt werden.

Über ein Arzt-Portal soll sich das System über die Klinikgrenzen hinaus erweitern lassen. Mit Hilfe der "eHealth Interoperability Plattform" (eHIP) könnten Hausärzte mit den Klinikärzten kommunizieren und notwendige Patientendaten übermitteln. Auch andere Leistungsträger wie beispielsweise Krankenkassen sollen sich in das System einklinken können.

Doch so effizient sich diese neue Krankenhauswelt präsentiert, steckt bis zur Realisierung noch viel Arbeit dahinter. Intel und Microsoft stellen im Grunde nur die Infrastrukturplattform für die Klinik-IT zur Verfügung. Auf dieser Plattform müssen erst einmal die verschiedenen Spezialanwendungen funktionieren. Derzeit herrscht in diesem Umfeld allerdings noch ein fast undurchschaubarer Wildwuchs. So gibt es beispielsweise Hunderte von unterschiedlichen Praxis-Applikationen.

Dass es nicht einfach ist, die verschiedenen Parteien des deutschen Gesundheitssystems unter einen Hut zu bekommen, hat das Gerangel um die Einführung der Gesundheitskarte gezeigt. Weil sich die Verbände der Ärzte, Apotheker und Krankenkassen über die Spezifikationen und Funktionen der Karte nicht einigen konnten, wird sich die flächendeckende Einführung um Jahre verschieben.

Außerdem ist die Illusion trügerisch, mit Hilfe der Technik ließen sich Fehler im Krankenhausbetrieb ausschalten, meint ein Insider. Nach wie vor seien es Menschen, die diese Technik bedienten. "Wenn eine Krankenschwester den falschen RFID-Tag auf die Blutkonserve klebt, nutzt dem Patienten die ganze schöne Technik nichts." (Martin Bayer/cvi)

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