Microsoft und Amazon pushen E-Books

Microsoft und Amazon werden in naher Zukunft gemeinsam einen E-Book-Store einrichten, um die Verbreitung elektronischer Bücher weiter voranzutreiben. Der Online-Buchhändler erhält dazu eine angepasste Version des Microsoft-Readers, mit dem man Texte auf PCs oder Handhelds herunterladen und darstellen kann.

Die beiden Unternehmen machten bei einer gemeinsamen Veranstaltung in San Francisco keine näheren Angaben über den genauen Starttermin beziehungsweise den Umfang des E-Book-Angebots. Für Amazon bedeutet diese Vereinbarung einen ersten Schritt auf den Markt für digitale Bücher. Das Unternehmen befinde sich gerade in Verhandlungen mit Verlagen, um ein attraktives Portfolio elektronischer Bücher bereitstellen zu können, hieß es.

Microsoft hingegen ging bereits Anfang August eine ähnliche Partnerschaft mit Amazon-Mitbewerber Barnes & Noble.com ein. Die Kunden können seitdem im neuen E-Book-Store des Buchhändlers aus etwa 2000 Titeln wählen, diese herunterladen und mit dem Microsoft-Reader 1.5 lesen. Wie berichtet, hatte Microsoft gleichzeitig den auf der ClearType-Technik basierenden Reader auf seiner Webseite zum kostenlosen Download angeboten.

Der Software-Gigant aus Redmond scheint vom Erfolg der digitalen Bücher überzeugt zu sein und rechnet damit, dass Ende 2001 etwa 100.000 E-Book-Titel erhältlich sein werden. "Es ist sehr wichtig, so schnell wie möglich das Angebot zu erweitern, damit E-Books nicht mehr als Spielzeug oder als Nische betrachtet werden", sagte Dick Brass, Vize-Chef der Entwickler bei Microsoft.

Auch die Konkurrenz schläft nicht: Adobe kündigte nahezu zeitgleich eine Kooperation mit Barnes & Noble.com an, um sein PDF-Format populärer zu machen. Demnach soll der Online-Buchhändler verstärkt Bücher in diesem Format anbieten, die mit Adobes Acrobat Reader zu lesen sind. Zudem bestätigte Adobe die Übernahme von Glassbook, einem auf E-Book-Technologien spezialisierten Unternehmen. (jma)