Microsoft testet Smartphone Stinger

Microsoft wird auf dem heute beginnenden 3GSM World Congress in Cannes letzte Prototypen seines Smartphones Stinger vorstellen, das Handy und Pocket-PC verschmelzen soll. Im nächsten Schritt stehen ausführliche Praxistests des Systems auf dem Pogramm, heißt es in US-Presseberichten.

Sollten diese erfolgreich verlaufen, wird das Smartphone noch im Sommer voraussichtlich zunächst in Europa auf den Markt kommen. Dort hat Microsoft bereits Kooperationen mit Vodafone und dem norwegischen Telekom-Konzern Netcom abgeschlossen. Wie berichtet, geht es dabei vor allem um Lösungen, mit denen Mitarbeiter eines Unternehmens von unterwegs per Handy auf Informationen aus dem Firmennetzwerk zugreifen können. Vodafone jedenfalls wird auch beim Stinger-Feldversuch mitwirken. In den USA befindet sich Microsoft nach Angaben eines Sprechers noch in Verhandlungen mit Telekommunikationsunternehmen.

Stinger ist neben den Pocket-PCs ein wichtiger Teil von Microsofts Versuch, auf dem Markt für mobile Geräte Fuß zu fassen. Das Smartphone soll (WAP-)Handy und Pocket-PCs verschmelzen und die PIM-üblichen Funktionen wie Terminkalender oder Adressverwaltung bieten. Darüber hinaus kommen Outlook, Exchange und für den Zugriff auf das Internet der Mobile Explorer für WAP und HTML zum Einsatz.

Stinger wird somit dem GSM-/GPRS-fähigen Smartphone Trium Mondo ähneln, das Mitsubishi im März auf den Markt bringt. Dieses ist mit Windows CE 3.0 ausgestattet und bietet die Pocket-Versionen von Word, Excel und Outlook, den Windows Media Player zum Abspielen von MP3-Dateien sowie den Microsoft Reader für E-Books.

Mitsubishi wird neben Samsung und dem britischen Unternehmen Sendo auch die Stinger-Smartphones herstellen. Bei den technischen Details hält sich Microsoft noch ziemlich bedeckt. Bekannt ist unter anderem, dass Stinger etwa 100 Gramm wiegen und mit einem Farbdisplay ausgestattet sein wird. Preislich soll das Smartphone unter 400 US-Dollar liegen.

Microsoft liegt mit Stinger voll im Trend. Schließlich wachsen PDAs und Handys immer mehr zusammen. Der amerikanische TK-Riese Sprint etwa will noch in der ersten Hälfte diesen Jahres Mobiltelefone auf den Markt bringen, die mit dem Betriebssystem Palm OS laufen und mit der UMTS-Modulationstechnik CDMA arbeiten.

Auch Psion arbeitet an einem multifunktionalen Minirechner, der Organizer und Mobiltelefon verschmelzen soll und auf dem Betriebssystem EPOC basiert. Allerdings hat sich vor kurzem erst Motorola aus der Entwicklung des Geräts zurückgezogen. Ferner gibt es für den Palm V und Vx sowie die Visors von Handspring Module, mit denen die PDAs zu Mobiltelefonen mutieren.

Näheres zu Trends und Technologien im Markt der mobilen Minirechner lesen Sie in unserem Report PDA-Technologien für die Zukunft. (jma)