Microsoft stuft Google Mail fälschlicherweise als Virus ein

In der vergangenen Woche klassifizierte Microsofts Anti-Virus-Dienst Windows Live Onecare Google Mail fälschlicherweise als Virus. Kurze Zeit später war das Problem zwar behoben, einige Anwender haben durch die Falschmeldung aber wertvolle Daten verloren. Microsoft hat sich nun für den Lapsus entschuldigt.

Ende vergangener Woche lief etwas schief bei Microsofts Anti-Virus-Dienst Windows Live Onecare: Googles Mail-Dienst Google Mail wurde fälschlicherweise als Virus klassifiziert. Grund waren laut Microsoft Änderungen an der Google-Mail-Website, ins Detail ging das Unternehmen dabei aber nicht. Im Ergebnis erhielten Anwender des Onecare-Dienstes beim Besucht der Google-Mail-Site den Hinweis, dass ihr System mit dem Virus BAT/BWG.A infiziert sei. Am Sonntag wurde das Problem durch das Einspielen eines Updates für Onecare behoben.

Anwender, die von der Falschmeldung betroffen waren, berichten nun über die unschönen Folgen dieser Falschmeldung. So führte diese zu stundenlangen Telefonaten mit Microsoft Tech Support und - im Extremfall - zu gelöschten Dateien im Google-Mail-Account. So erklärte ein Anwender laut eines Berichts des IDG News Service, dass der Tech Support nach einer Stunde aufgegeben habe und ihm erklärte, dass es an seinem Google-Mail-Account liegen müsse. Der Anwender löschte auf Anraten des Supports alle Inhalte seines Accounts und ließ zur Sicherheit Stinger über das System laufen. Doch als er danach den (nun leeren) Google-Mail-Account erneut aufrief, erschien die Falschmeldung des Onecare-Dienstes erneut. "Zwei Jahre archivierte Inhalte sind nun weg", so der Anwender.

Derartige Falschmeldungen sind nicht unbedingt neu. So bewertete ein Signatur-Update bei McAfee Anfang des Jahres Komponenten von MS Office als Virus und Microsofts Antispyware-Software hielt ein Sicherheitsprogramm von Symantec für ein Trojanisches Pferd. (PC-Welt/mja)