Wikipedia verdrängt Encarta

Microsoft stellt Software-Enzyklopädie Encarta ein

Microsoft beabsichtigt seine Enzyklopädie Encarta aufgrund der kostenfreien Konkurrenz wie etwa Wikipedia einzustellen. Das Ende von Encarta publizierte Microsoft der MSN-Webseite.

Demnach soll die Onlineversion ab 31. Oktober eingestellt werden, zwei Monate später die japanische Version ein Ende finden. Der Verkauf von Encarta-Editionen auf CDs werde mit 31. Juni beendet. "Als Paket gibt es die Encarta schon länger nicht mehr, mit 2009 wird nun auch die Online-Downloadversion eingestellt", bestätigt Sascha Mieth, Marketingmanager bei Microsoft Österreich, gegenüber pressetext.

"Encarta war ein populäres Produkt auf der ganzen Welt und für viele Jahre", schreibt Microsoft auf der Webseite. Dennoch habe sich der Bereich traditioneller Enzyklopädien verändert. Die Menschen würden heute natürlich auf andere Weise nach Informationen suchen als noch in den vergangenen Jahren. Seit den 90er Jahren, als Microsoft mit seiner Encarta zum Höhenflug ansetzte, haben sich Lexika und Enzyklopädien sehr viel weiter entwickelt. Sowohl der Printbereich als dann auch digitale Versionen auf CD-ROM wurden nach und nach von Onlineangeboten abgelöst. Mit dem Siegeszug der kostenlosen Online-Enzyklopädie Wikipedia und ähnlichen Seiten gerieten kostenpflichtige Ausgaben wie die Encarta schließlich komplett ins Hintertreffen.

Microsoft selbst hat nicht offiziell bestätigt, dass Wikipedia den Ausschlag zur Einstellung der Encarta gegeben hat. Wie ein US-Sprecher gegenüber dem WSJ sagte, erfolge dieser Schritt im Zuge einer breiter angelegten Strategie, die Produktangebote weiterzuentwickeln und die nächste Welle der Nutzerbedürfnisse in Bezug auf Suche und Recherche zu bedienen. Von Seiten Wikipedias hieß es zum Aus der Microsoft-Enzyklopädie, man hoffe, dass das Unternehmen sein Material über andere Webseiten verfügbar und weiter zugänglich machen werde. "Die Inhalte der Encarta sind bereits jetzt auch kostenlos über MSN abrufbar, dies wird voraussichtlich auch beibehalten. Ich gehe auch davon aus, dass der Content weiter aktualisiert wird", erklärt Mieth auf Nachfrage von pressetext. Kostenpflichtig werden die Inhalte in Zukunft jedenfalls nicht mehr angeboten. (pte/hal)