Illegale Kopien im Wert von 900 Millionen Dollar

Microsoft-Software zerschlägt weltweit größten Fälscherring

Umstrittenes Vorgehen

Für Microsoft zahlt sich das schärfere Vorgehen gegen Raubkopierer aus. Experten zufolge brachte dies allein im vierten Quartal des vergangenen Jahres Mehreinnahmen in Höhe von rund 77 Millionen Dollar (siehe auch: Microsoft: Anti-Piracy-Kampagne zahlt sich aus). In den zurückliegenden Monaten habe Microsoft in 22 Ländern rund 74 Klagen eingereicht, ließ Finanzchef Chris Liddell durchblicken.

In der Vergangenheit hatten sich die großen Softwareanbieter schwer getan, die Verbreitungsrate von Raubkopien einzudämmen (siehe auch: Softwarepiraterie weltweit konstant). Laut der jährlichen Statistik der Business Software Alliance (BSA), der unter anderen Adobe, Microsoft und Symantec angehören, stagnierte im vergangenen Jahr der Anteil an gefälschter Software. Demnach seien 2007 rund 35 Prozent der weltweit eingesetzten Programme Raubkopien gewesen. Der Umsatzausfall über die gesamte Softwarebranche hinweg habe sich seit 2004 von 34,5 Milliarden Dollar auf 39,6 Milliarden Dollar erhöht.

Ob die Mittel der Hersteller im Kampf gegen die Softwarefälscher angemessen sind, ist allerdings umstritten (siehe auch: Umstrittener Kampf gegen Raubkopien). Kritiker werfen der Herstellervereinigung vor, hauptsächlich kleine Betriebe aufs Korn zu nehmen, wenn es darum geht, illegale Softwarenutzung an den Pranger zu stellen. Im vergangenen Jahr hat die BSA ihre Anstrengungen verstärkt (siehe auch: BSA macht Jagd auf Lizenzsünder). So rief der Lobbyverband beispielsweise Mitarbeiter dazu auf, ihre Brötchengeber anzuzeigen, sollten diese illegale Softwareversionen einsetzen (siehe auch: BSA: Mitarbeiter sollen Raubkopien petzen). In den USA wurde ein Kopfgeld für das Aufspüren von Softwarepiraten ausgelobt (siehe auch: BSA setzt in den USA Kopfgeld auf Softwarepiraterie aus). (Computerwoche/mzu)