Microsoft schickt "Office 10" Beta 2 los

Microsoft hat die zweite Beta-Version des für Mitte nächsten Jahres erwarteten neuen Office-Pakets - Codename "Office 10"- an handverlesene Tester geschickt. Die zweite Beta enthält den umstrittenen Sicherheitspatch für Microsoft Outlook.

Die US-Wochenzeitung Computerworld zitiert die Office-Produktmanagerin Lisa Gurry, wonach die zweite Beta bereits die letzte sein soll, die vor dem Launch im Frühsommer erscheint. Den Patch für Microsoft Outlook stellt Gurry als Sicherheitsoption in Office dar. Microsoft hat den Patch herausgebracht, nachdem der Mailclient wegen der Verbreitung von Viren wie Melissa und ILOVEYOU in Verruf geraten ist. In der ersten Fassung blockierte der Patch nicht allein Attachements mit ausführbaren Dateien und Visual Basic Scripts, sondern auch eine Reihe anderer Dateitypen. Erst in einer nächsten Version konnten Administratoren die Filter und Dialogboxen konfigurieren. In der nicht modifizierten Grundeinstellung wird vor allem Office selbst durch die geblockte Unterstützung für Visual Basic von dem Patch eingeschränkt.

Office 10 bringt außerdem Spracherkennung zum Diktieren von Texten in Office-Anwendungen und ein XML-Tool - Codename Tahoe - als markante Neurungen mit. Tahoe stellt aus Office heraus einen Server für die Dokumentenverwaltung via Internet oder Intranet dar. Office 10 beinhaltet außerdem ein neues Entwicklertool, mit dem sich webbasierte Dienste in Verbindung mit Tahoe und dem Exchange Server 2000 einrichten lassen. Das nächste Office-Paket gilt damit als erste Vorstufe für die ".NET"-Strategie von Microsoft. Mit ".NET" sollen unter anderem die Microsoft-Anwendungen in den kommenden Jahren völlige Kompatibilität mit dem Internet erreichen.

Office 10 bringt außerdem Erleichterungen für den Arbeitsalltag mit. Eine davon sind die neuen SmartTags, die sich zum Einfügen der kompletten Adresse anbieten, wenn ein Name eingetippt wird, der als Kontakt in Outlook gespeichert ist. Erweiterte Menüs zum Formatieren, Kopieren und Einfügen, Speichern und vor allem Wiederfinden von Dateien sind enthalten. Dem automatischen Zählen von Zeichen, Wörtern, Zeilen und Absätzen ist in Word eine eigene Symbolleiste gewidmet. Die bisher nur von Word bekannte AutoRecover-Funktion - zum Wiederherstellen einer Datei nach einem Absturz - steht mit Office 10 auch Excel, Powerpoint und Outlook zur Verfügung.

Informationen, Tests und Bugreports zu den aktuellen Office-Paketen finden Sie unter Software/Office. (uba)