Microsoft: Multimedia-Wiedergabe in Vista bremst Netzwerkleistung

Microsoft hat offiziell eingeräumt, dass die Wiedergabe von Multimedia-Dateien unter Windows Vista die Netzwerk-Performance negativ beeinflusst. Erste Berichte über solche Beobachtungen waren bereits vor Tagen in Foren aufgetaucht.

Microsofts Mitarbeiter Mark Russinovich hat einen ausführlichen Blog-Eintrag zu diesem Thema veröffentlicht, in dem die Probleme bestätigt werden. Russinovich liefert auch gleich eine ausführliche technische Erläuterung dafür, wieso es überhaupt zu diesen Problemen kommt.

Demnach ist der in Windows Vista neue Dienst Multimedia Class Scheduler Service (MMCSS) schuld, der Teil von Svhost.exe ist und sich darum kümmert, dass die Wiedergabe von Multimedia-Dateien automatisch höher priorisiert ist, damit es zu keinen Störungen bei CPU-Zugriffen kommt. Sprich: Selbst wenn CPU-intensive Applikationen gestartet werden, soll MMCSS dafür sorgen, dass die gerade abgespielten Musik- oder Video-Dateien flüssig und ohne Unterbrechungen wiedergegeben werden. Eine Funktion, die Windows XP nicht zu bieten hatte.

Laut Russinovich kann die Multimedia-Wiedergabe aber nicht nur durch andere Threads, sondern auch durch Netzwerkaktivitäten gestört werden. Das hängt damit zusammen, dass jedes Mal, wenn das System ein Netzwerkpaket empfängt, ein Signal an das System gegeben wird und es seine aktuelle Tätigkeit unterbricht, um sich um das Paket zu kümmern.

Während der Entwicklungsphase von Windows Vista habe man festgestellt, dass es trotz MMCSS zu Aussetzern bei der Multimedia-Wiedergabe kommen kann, wenn ein hoher Netzwerkverkehr vorliegt. Aus diesem Grund habe man sich entschieden, dem MMCSS die Möglichkeit zu geben, den Netzwerkverkehr zu drosseln, um solche Wiedergabeaussetzer zu verhindern.