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Microsoft macht Ernst mit Enterprise Mobility Management

Exklusiv für Microsoft: App Wrapper mit Office-Anschluss

Damit nicht genug verspricht der Softwareriese Unternehmen mit dem Intune-Update die Möglichkeit, bereits bestehende Enterprise-Anwendungen per App-Wrapping abzusichern. Bei Verwendung des Intune-Wrappers lassen sich diese im Anschluss gemeinsam mit Office-Mobile-Apps verwalten und tauschen sicher Inhalte und Daten untereinander aus.

Microsoft weist zu Recht darauf hin, dass es sich hierbei um ein Alleinstellungsmerkmal im EMM-Umfeld handelt. Die Funktionen nachzuliefern wird Konkurrenten schwerfallen, sofern Microsoft nicht die erforderlichen APIs bereitstellt - nicht umsonst kommen in den Container-Lösungen von Airwatch, Good & Co. alternative und damit manipulierbare Office-Produkte zum Einsatz.

Microsoft behebt außerdem ein weiteres Manko und bietet mit dem Update einen speziellen Managed Browser, einen PDF-Viewer, einen Multimedia-Player sowie ein spezielles Bildbetrachtungs-Tool für Intune an. Zudem lassen sich künftig Policies für Geräte festlegen, die auf Unternehmensressourcen wie Exchange-Mail und OneDrive for Business-Dokumente zugreifen wollen. Last, but not least soll das neue Intune auch die Massenkonfiguration von mobilen Geräten mit Policies und Anwendungen unterstützen - via Apple Configurator (läuft derweil nur auf Mac) oder einen Service-Account, der nicht an das für Office 365 übliche Fünf-Geräte-Limit gebunden ist.

Zu spät zur Mobile-Party? Nein und Ja

Ausgehend von den angekündigten Features und der Popularität Microsofts sieht Anderson die Chancen für Intune nicht schlecht, zur am weitesten verbreitete MDM/EMM-Lösung am Markt zu werden. Der Microsoft-Manager verweist darauf, dass weltweit mindestens eine halbe Milliarde mobile Endgeräte im Business genutzt würden - alle EMM-Anbieter zusammen hätten dagegen vielleicht 20 Millionen Lizenzen verkauft, von denen wiederum nur die Hälfte im Einsatz seien.

Was Anderson indes verschweigt, sind die laufenden Bemühungen der Betriebssystemlieferanten Apple und Google, in iOS und Android eigene MAM-Funktionalitäten zu integrieren. So enthält Android 5 (Lollipop) Elemente des Knox-Containers und ein Multi-User-Framework. Apple wiederum hat bereits mit iOS 7 MAM-Features wie App-Level-VPN oder -Managed Open-In eingeführt und in iOS 8 noch eine Schippe drauf gelegt. Betrachtet man diese Funktionen, wird der Wert der Microsoft-Lösung, da auf Office- und nicht OS-Ebene, deutlich geschmälert. (mje)