TecChannel-Studie

Microsoft-Kunden hadern mit neuer Strategie

Office 2010 und Windows 7 am häufigsten im Einsatz

Nur 3 Prozent der Unternehmen nutzen aktuell Cloud-Dienste aus dem Azure-Portfolio.
Nur 3 Prozent der Unternehmen nutzen aktuell Cloud-Dienste aus dem Azure-Portfolio.

Dazu passt der noch relativ niedrige Einsatzgrad von Microsofts Cloud-Produkten. Die Cloud-fähige Suite Office 365 nutzen derzeit nur zehn Prozent der Befragten, weitere 4 Prozent setzen auf Office 365 ProPlus. Das am häufigsten genutzte Office-Paket heißt Office 2010. Immerhin wollen künftig 13 Prozent Office 365 und 11 Prozent die ProPlus-Variante einsetzen. Das Betriebssystem der Wahl ist für 92 Prozent Windows 7. Nur 35 Prozent nutzen Windows 8 oder 8.x. Dieser Wert soll künftig auf 44 Prozent steigen. IT-Infrastruktur-Services aus Microsofts Cloud-Portfolio "Azure" sind dagegen erst bei drei Prozent der Befragten im Einsatz. Immerhin wollen künftig acht Prozent solche Dienste nutzen (siehe Grafik).

Microsofts Update-Zyklen überfordern die Anwender

Dass Microsoft in Sachen Strategie und Produkte noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten muss, belegen weitere Ergebnisse der Umfrage, beispielsweise zu den verkürzten Update-Zyklen für Office 365 und Azure. Der Aussage "Die Update und Service-Politik von Microsoft trifft unsere Anforderungen und passt genau zu unserer Strategie" mögen 68 Prozent nicht folgen. Ebenso viele sind sogar der Meinung, der Anbieter überfordere sie mit den schnellen Updates und sie könnten das Tempo nicht mitgehen. Eine Mehrheit von 70 Prozent konzediert darüber hinaus, "keinen umfassenden Überblick über Neuerungen und Entwicklungen bei den jeweiligen Produkten" zu haben.

Die große Mehrheit der Befragten fühlt sich durch die schnellen Microsoft-Updates überfordert.
Die große Mehrheit der Befragten fühlt sich durch die schnellen Microsoft-Updates überfordert.

"Die Planungssicherheit für Unternehmen ist gering", urteilt Experte Oppermann. "Auch wenn Microsoft für einzelne Produkte seit Neuestem Roadmaps veröffentlicht, ist die Kenntnis der Entscheider über die Entwicklung zentraler Produkte oder Funktionen mangelhaft." Er sieht darin ein großes Problem für die Anwender - aber auch für Microsoft.

Ist Microsoft ein fairer Lieferant?

Nichtsdestotrotz ist Microsoft für 85 Prozent der befragten Kunden ein strategischer Lieferant. Etwas weniger (75 Prozent) halten den Konzern auch für einen fairen Zulieferer. Der Aussage "Die Lösungen und Services von Microsoft haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis" stimmen allerdings nur 53 Prozent zu.

Für die meisten Unternehmen ist Microsoft ein strategischer Lieferant. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestiert nur gut die Hälfte den Produkten der Windows-Company.
Für die meisten Unternehmen ist Microsoft ein strategischer Lieferant. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestiert nur gut die Hälfte den Produkten der Windows-Company.

Wie groß die Abhängigkeit vieler Unternehmen von Microsoft ist, zeigen auch die Angaben zur Ersetzbarkeit einschlägiger Produkte durch Lösungen anderer Anbieter. Die große Mehrheit etwa gibt an, Windows als Client-Betriebssystem sei nur schwer durch ein alternatives System abzulösen. Ähnlich stellt sich die Situation bei den Windows-Server-Produkten dar. Dementsprechend bezeichnen die meisten Umfrageteilnehmer einen Systemwechsel in diesen Kategorien als unwahrscheinlich. Etwas einfacher schätzen die Befragten einen Wechsel der Office-Produktivitätslösungen ein. Für mehr als 70 Prozent ist ein Umstieg aber dennoch unwahrscheinlich.