Microsoft fordert 100.000 Euro Strafe für Lindows

Microsoft hat ein Gericht in den Niederlanden aufgefordert, eine Strafe von 100.000 Euro gegen Lindows.com zu verhängen - für jeden Tag, an dem das Unternehmen seine Website für Besucher aus den Benelux-Ländern zugänglich macht.

Wie Lindows.com mitteilte, hat das Unternehmen bereits seine Produkte aus dem belgischen, niederländischen und luxemburgischen Markt zurückgezogen. Ebenso würden die Produkte der Firma in diesen Ländern für die Dauer des schwebenden Berufungsverfahrens gegen Microsoft nicht verkauft. Microsoft hatte sich im vergangenen Januar in erster Instanz gegen Lindows.com durchgesetzt: Demnach gilt der name Lindows.com als Markenverletzung. Ähnliche Urteile waren zuvor bereits in Finnmland und Schweden ergangen.

Laut Lindows verschärft Microsoft seine Gangart im Rechtsstreit merklich. Gegenwärtig sei das etwa daran zu erkennen, dass das Redmonder Software-Haus eine Geldstrafe fordert, solange Benelux-Bürger die US-Site "Lindows.com" aufrufen können. Es sei praktisch unmöglich, Benelux-Besucher auszusperren, da die Website über internationale ISPs, Proxyserver sowie andere Methoden, die den tatsächlichen Aufenthaltsort eines Besuchers verbergen, besucht werde.

Obwohl Lindows gegen die Strafgelder protestiert, gibt das Unternehmen dem Druck von Microsoft offensichtlich nach. Nach den Urteilen in Skandinavien und in den Benelux-Ländern änderte das Unternehmen seine dortige Firmenbezeichnung zu "Lin---s" ("Lindash") und richtete die Domain www.lin---s.com ein.

Michael Robertson, Geschäftsführer von Lindows, beschwerte sich über die Forderung Microsofts. Dabei handele es sich nicht darum, Microsofts Markenrechte zu schützen, sondern Lindows in die Pleite zu schicken. (wgr/uba)