Microsoft fädelte 50-Millionen-Dollar-Investition in SCO ein

Microsoft wird mit einer Investition in SCO in Verbindung gebracht. Das Unternehmen überwies das Kapital zwar nicht selbst, fädelte jedoch eine 50-Millionen-Dollar-Investition von BayStar Capital in das Unternehmen ein.

BayStar bestätigte einen entsprechenden Bericht von BusinessWeek, nach dem Microsoft-Manager den Kontakt zu SCO hergestellt haben sollen. Der Artikel kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für Microsoft. Bereits seit einiger Zeit rumort die Gerüchteküche im Internet, inwieweit Microsoft beim Klagefeldzug zu SCO gegen Linux-Anwender seine Hände im Spiel hat. SCO behauptet, dass der Linux-Quellcode von SCO urheberrechtlich geschützten Code enthält. Klagen sind derzeit unter anderem gegen IBM, Novell und DaimlerChrysler anhängig. Microsoft selbst zahlte im vergangenen Jahr 16,6 Millionen US-Dollar für Unix-Lizenzen an SCO.

BayStar wurde bis dato allerdings wenig beachtet. Das Unternehmen kam ins Spiel, als Open-Source-Advokat Eric Raymond in der vergangenen Woche eine E-Mail eines Angestellten von S2 Strategic Consulting, einer Beraterfirma von SCO, veröffentlichte. Darin war von bis zu 86 Millionen US-Dollar die Rede, die Microsoft angeblich an SCO überwiesen habe. SCO bestätigte die Echtheit der E-Mail, vom Inhalte distanzierte sich das Unternehmen jedoch: "Wir glauben, dass es sich bei der E-Mail um ein Missverständnis eines externen Beraters handelt, der an einem anderen spezifischen Projekt arbeitete, das nichts mit der BayStar-Transaktion zu tun hatte", sagte ein SCO-Firmensprecher.

Bis jetzt hat sich Microsofts Tipp für BayStar zumindest objektiv noch nicht gelohnt. BayStar erwarb SCO-Aktien zu einem Kurs von 16,93 US-Dollar, die Papiere schlossen am Donnerstag bei 9,66 US-Dollar. Die ursprüngliche 50-Millionen-Dollar-Investition ist damit nur noch 28,5 Millionen US-Dollar wert. (wgr/uba)