Microsoft erweitert WGA um Status "unklar"

Microsoft will sein Antipiraterie-Tool Windows Genuine Advantage Notifications um einen Meldestatus erweitern: "unklar". Bislang stuft das Tool bei einer Überprüfung das verwendete Betriebssystem entweder als legal oder als illegal ein. Der neue Zwischenstatus soll verhindern, dass Besitzer einer legalen Windows-Version, die fälschlicherweise als illegal eingestuft wurde, sich mit einem beschnittenen System herumärgern müssen.

Mit Hilfe von Windows Genuine Advantage Notifications (WGA) versucht Microsoft bereits seit längerem, illegalen Windows-Versionen auf die Spur zu kommen. Oft wissen Privatanwender gar nicht, dass sie eine illegale Version einsetzen und wurden erst über WGA auf diese Tatsache aufmerksam. Wird das geprüfte Betriebssystem als illegal eingestuft, wird der Anwender darauf hingewiesen. Zudem können mit Ausnahme von Sicherheits-Updates mit diesem Betriebssystem keine Software-Updates oder anderer mittels WGA geschützte Downloads mehr herunter geladen werden.

Bei der WGA-Prüfung gleicht das Tool den eingegebenen Aktivierungsschlüssel mit einer Microsoft-Datenbank ab. Ist dort der jeweilige Schlüssel als valide eingestuft, ist alles in Ordnung, ist dies nicht der Fall, gilt das OS ab sofort als illegal. Das Problem: Es gibt Fälle, bei denen Anwender eine legale Version einsetzen, WGA aber steif und fest behauptet diese sei illegal - mit den entsprechenden Folgen, Zeitverlust und Ärger.

Wie es zu einer solchen Fehleinschätzung kommen kann, erklärte Michala Alexander, Chefin der Abteilung Antipiraterie bei Microsoft Großbritannien. So kann es vorkommen, dass eine legale Version mit dem falschen Produktschlüssel aktiviert wurde. Dies könne laut Alexander beispielsweise dann passieren, wenn ein Rechner in einem PC-Geschäft repariert und dabei das Betriebssystem neu aufgesetzt werden muss. Sie selbst habe einmal erlebt, dass in einem solchen Laden ein Aktivierungsschlüssel an einer Pinwand hing und immer wieder zur Aktivierung der diversen Betriebssysteme verwendet wurde. Passiert dies zu oft, wird ein solcher Schlüssel als nicht mehr valide eingestuft. Daher könne es auch vorkommen, dass eine WGA-Prüfung problemlos klappt, sechs Monate später das Betriebssystem jedoch als illegal bewertet wird, so die Managerin.

Um diese falschen Einstufungen künftig zu vermeiden, soll WGA in Zukunft den Status "unklar" erhalten und in Fällen, bei denen nicht eindeutig klar ist, ob das OS nun legal oder illegal ist, vergeben werden. Anwender, die diese Meldung erhalten, sollen dann auf eine spezielle Microsoft-Site geleitet werden, auf denen Sie Tipps zur Behebung des Problems finden. (PC-Welt/ mja)