Microsoft: Eigenes Security-Portal gestartet

Die Malware-Forscher von Microsoft wollen mit einer neuen Website über Viren, Würmer und andere Schädlinge informieren und damit zugleich demonstrieren, dass sie sich inzwischen auf Augenhöhe mit renommierten Antivirusherstellern befinden.

Microsoft ist sichtlich darum bemüht, auch als Antivirus- und Sicherheitsunternehmen ernst genommen zu werden. Seine Malware-Forscher wollen ab Juli ein umfassendes Informationsportal zur Schädlingsbekämpfung im PC bereitstellen. Das Microsoft Malware Protection Center ist ab sofort in einer Vorabversion zu besichtigen, die jedoch noch nicht den Umfang hat, der zum offiziellen Start im Juli geplant ist.

Mit Vincent "Vinny" Gulotto hat Microsoft im letzten Jahr einen der bekanntesten Namen in der Antivirus-Industrie als Leiter der Malware-Forschungsabteilung an Bord geholt. Gulotto war zuvor bereits bei McAfee und Symantec in verantwortlicher Position tätig. Auch eine Reihe weiterer erfahrener Fachleute konnte Microsoft akquirieren. Mit der kürzlichen Eröffnung von Virenlabors in Dublin und Tokyo kann nun auch Microsoft rund um die Uhr und um den Globus zeitnah auf neu auftauchende Schädlinge reagieren.

Das neue Infoportal soll das wohl offensichtlichste Zeichen der Fortschritte sein, die Microsoft auf dem langen Weg zu einem auch in Fachkreisen ernst genommenen Antivirushersteller in den letzten Monaten bereits gemacht hat und noch vor sich hat. Vinny Gulotto, unter dessen Verantwortung dies geschieht, schreibt im bislang nur selten mit neuen Inhalten gefüllten Microsoft Anti-Malware-Blog, das Malware Protection Center werde die tägliche Arbeit der Virenforscher für jedermann sichtbar machen.

Mindestens ebenso wichtig sei, dass Microsoft bei den Malware-Erkennungsraten von Onecare gute Fortschritte erzielt habe. Microsoft habe bewährte Grundprinzipien der Antivirus-Industrie umgesetzt und könne zudem von einem einzigartigen Vorteil profitieren - dem Einblick in die Probleme der weltweit über 400 Millionen Windows-Benutzer. Bei Letzterem sind wohl vor allem die Rückmeldungen gemeint, die Microsoft von Windows Defender (Anti-Spyware) und seinem "Tool zum Entfernen bösartiger Software" erhält. (PC-Welt/mja)