Microsoft drohen harte Strafen

Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat während einer Anhörung im Microsoft-Prozess bekräftigt, dass sie juristisch genügend Vollmacht habe, um auch harte Strafen gegen Microsoft zu verhängen. Denkbar seien etwa Sanktionen, die zum Beispiel auf dem Markt für Settop-Boxen verhindern könnten, dass Microsoft seine Mitbewerber verdrängt.

Die Richterin schloss bei der Anhörung über mögliche Strafen zudem nicht aus, dass der Konzern künftig ein modulares Windows XP auf den Markt bringen muss. Ein modulares Windows ist eine der Hauptforderungen der Anklage. Microsoft hatte sich im bisherigen Prozess vehement gegen diese Forderung gewehrt und damit gedroht, das Betriebssystem vom Markt zu nehmen. Der Konzern argumentiert, dass Software wie Internet Explorer und Media Player tief im System verwurzelt seien und Windows etwa ohne die Browser-Technologie nicht voll funktionsfähig sei.

Bei der Anhörung musste ein Anwalt der neun klagenden Bundesstaaten nochmals ausführlich zum modularen Windows Stellung beziehen. Die Richterin sah die Forderung grundsätzlich nicht als überzogen an, sagte aber, dass eine Entscheidung über diese Frage unabhängig von den anderen Anklagepunkten fallen könne. Hinweise auf die Tendenz eines möglichen Urteilsspruchs gab sie allerdings nicht. Weitere Meldungen zum Prozess finden Sie in der tecHistory. (jma)