Microsoft Digital Rights Management geknackt?

Ein Programmierer mit dem Pseudonym "Beale Screamer" will das Digital Rights Management (DRM) von Microsoft geknackt haben. Das berichtet der Online-Dienst "The Register". Mit DRM Version 2 sind etwa Audio-Dateien im Media Player 7 geschützt.

Die Microsoft DRM-Technologie bietet Providern oder Musikanbietern die Möglichkeit, ihr Angebot vor ungewollter Vervielfältigung zu schützen. Mittels DRM lassen sich für Windows-Media-Audio-Dateien (WMA) diverse Einstellungen treffen. Der Anbieter kann zum Beispiel festlegen, wie oft oder wie lange ein Titel angehört werden darf. Ein Kopierschutz verhindert das Brennen auf CD.

Mit dem Programm von Beale Screamer, das nach Angaben des Register nebst ausführlicher technischer Dokumentation im Internet verbreitet wurde, soll sich der Kopierschutz aushebeln lassen. Beale Screamer macht sich vereinfacht gesagt zu Nutze, dass die Musik - egal bei welcher Sicherheitseinstellung - vom Media Player in decodierter Form an die Soundkarte gehen muss. Das DOS-Tool des Programmierers fängt dieses decodierte und unkomprimierte Signal ab. Die Microsoft- Codecs selbst hat er nicht geknackt.

Die Abfangtechnik ist grundsätzlich nicht neu. Bislang konnte damit aber nur verlustbehaftet gearbeitet werden, weil das Signal am Ausgang der Soundkarte abgefangen wurde. Beale Screamer will einen Weg gefunden haben, das WMA-Format (Windows Media Audio) direkt zu nutzen, was qualitativ bessere Kopien erlaube.

Zusätzliche Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel Kopierschutz für Audio-CDs: Die zweite Runde sowie im gleichnamigen Artikel im neuen tecChannel-Sonderheft und in einer früheren Meldung zu den neuen Microsoft-Codecs. (uba)