Microsoft bekommt IM-Patent zugesprochen

Das Patent mit der Nummer 6,631,412, das Microsoft am Dienstag zugesprochen bekommen hat, könnte den Instant-Messenger-Streit zwischen Microsoft und AOL neu entfachen. Die nun patentierte Technologie erlaubt die Benachrichtigung des Messaging-Partners bei Eingabe einer Message.

Problematisch daran ist, dass sowohl Yahoo! als auch der IM-Riese AOL vergleichbare Techniken einsetzen. Wie und ob Microsoft mit dem Patent die Konkurrenz ausstechen kann, ist derzeit allerdings noch unklar. Das bereits im Dezember 2002 beantragte Patent für ein "System and Method for Activity Monitoring and Reporting in a Computer Network" ist mit dem bei AOL bekannten System verwandt, das beim Einloggen eines in der Buddy-Liste eingetragenen Benutzer die Gegenstelle informiert. Allerdings hat AOL mit dem Patent auf den Instant Messaging an sich ebenfalls ein gewichtiges Gegenargument, sollte Microsoft seine Technologie gegen die Konkurrenz einsetzen. AOL hat das Patent auf ein grob umschriebenes IM-System von ICQ übernommen, wir berichteten.

IM-Marktführer AOL und Microsoft - als prominentester Vertreter der Konkurrenz - fechten auf dem Gebiet der Instant Messenger seit längerer Zeit einen Kampf um die Kompatibilität der einzelnen Systeme aus. Für AOL bedeutet die Inkompatibilität andere IMs unter anderem den Vorteil, dass Kunden mit regem Chat-Bedürfnis und voller Buddy-Liste sich den Providerwechsel genau überlegen müssen. Deshalb blockte AOL zahlreiche Versuche anderer Anbieter, den Code ihre Systeme auf den AOL Instant Messenger (AIM) auszurichten.

Zusätzliche Informationen finden Sie im Test: Instant Messenger. Den Streit um die Hoheit bei den IMs dokumentiert die tecHistory. (uba)