Widerstand gegen die Unternehmensstrategie nun auch in Redmond

Microsoft an Yahoo: Frist läuft ab

Die Internetposse "Microsoft übernimmt Yahoo" nähert sich der Deadline. Wahrscheinlich wird Microsoft sein Angebot nun direkt den Yahoo-Aktionären unterbreiten. Sie würden 29,69 Dollar pro Aktie erhalten.

Große Yahoo-Aktionäre haben jedoch bereits anklingen lassen, dass ihre Preisvorstellungen nahe der 35 Dollar liegen, berichtet das Wall Street Journal. Microsoft befindet sich schon seit Wochen in Übernahmeverhandlungen mit Yahoo. Die Entscheidungsfrist, die Microsoft gesetzt hatte, lief vergangene Woche aus, ohne ein Ergebnis zu bringen. Der Suchmaschinengigant hatte sich von Anfang an gegen die Übernahme gewehrt und den angebotenen Kaufpreis als zu niedrig zurückgewiesen.

In den Verhandlungen zeigten sich beide Konzerne unnachgiebig. Microsofts Chief Executive beurteilt sein Angebot als angemessen: "Unser Angebot ist ziemlich großzügig, immerhin ungefähr 80 Mal mehr als der Unternehmensgewinn", meint Steve Ballmer. Yahoos Management hingegen wirft er vor, nicht zu Diskussionen über einen vernünftigen Preis bereit gewesen zu sein. Doch auch einige wichtige Yahoo-Aktionäre haben bereits anklingen lassen, dass ein Angebot unter 31 Dollar für sie nicht in Frage kommt.

Mittlerweile scheint sich auch innerhalb von Microsoft Unmut über den geplanten Yahoo-Kauf zu regen. Laut Medieninformationen stellen sich einige Microsoft Executives nun gegen jene Kollegen, die an der Yahoo-Übernahme arbeiten. Die weitere Vorgehensweise des Konzerns wird laut Chris Liddell, Microsoft Chief Financial Officer, nächste Woche öffentlich bekannt gegeben. Derzeit wäge das Unternehmen noch seine Optionen ab. Entweder bringt Microsoft Yahoos Management doch noch dazu, das Übernahmegebot anzunehmen oder der Softwarekonzern wendet sich direkt an die Yahoo-Aktionäre. Als dritte Möglichkeit bliebe nur, das Angebot zurückzuziehen. (pte/mja)