Microprocessor Forum 2003 startet

Zahlreiche neue Mikroprozessoren aus den Bereichen Desktop, Mobile, Server, Netzwerk, DSP und Appliances werden auf dem Microprocessor Forum erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Traditionell teilt sich das viertägige Forum in Konferenzen und Seminare auf. Der erste Konferenztag, der am Dienstagmorgen (17:30 MEZ) beginnt, ist dabei gleichzeitig als Hauptereignis zu werten. Hier werden Ankündigungen und Fakten zu den kommenden Desktop-, Mobile- und Server-Prozessoren erwartet.

Zum einem Highlight könnte diesmal Transmetas Efficeon avancieren. Auf dem Forum will der Hersteller seinen neuen Hoffnungsträger offiziell vorstellen. Die Mobile-CPU soll Intels Centrino-Prozessor Pentium M in punkto Performance und Stromverbrauch "natürlich" überlegen sein. Zu Wort wird auch wieder Glenn Henry kommen, Präsident der von VIA aufgekauften Centaur Technologies. Wie jedes Jahr gibt er Einblicke ins VIAs künftige Prozessoren. Laut Agenda verrät Henry die Details zu zwei neuen CPUs: Den Nachfolgern des C3 (Nehemiah-Core) und der Mobile-CPU Antaur.

In einer anderen "Leistungsliga" spielt der 64-Bit-Prozessor Power5. IBMs Dr. Balaram Sinharoy, Power5 Chief Scientist, gibt die Details zum Nachfolger des Server-Prozessors Power4 bekannt. Der Power5 besitzt wieder einen Dual-Core wie der Power4, soll aber zusätzlich Multithreading ähnlich Intels Hyper-Threading-Technologie beherrschen. Als schnellsten verfügbaren Serverprozessor preist Fujitsu den SPARC64 VI auf dem Microprocessor Forum an. Die 64-Bit-CPU besitzt als Highlight zwei Cores und wird in Fujitsus 90-nm-Prozess gefertigt. Großzügig soll der L2-Cache mit insgesamt 4 MByte ausfallen. Der SPARC64 VI für Solaris-Betriebssysteme soll in auch wieder in Fujitsus PRIMEPOWER UNIX Servern zum Einsatz kommen

Dass Dual-Cores bei den leistungsstarken Serverprozessoren "in" sind, zeigt auch Sun: Auf dem Forum kündigt der Hersteller den UltraSPARC IV an, der zwei UltraSPARC-III-Cores auf einem Die beherbergt. Während einer Keynote zum Microprocessor Forum will Suns CTO und Executive Vice President Greg Papadopoulos außerdem über die Herausforderungen zum Erreichen höherer Bandbreiten sprechen.

Nichts Neues wird man diesmal von Intel zu hören sein. Erstmals seit Jahren glänzt der Hersteller mit Abwesenheit. Diesmal hat Intel auf dem vor wenigen Wochen stattgefundenen Intel Developer Forum keine Ankündigungen für das MPF übrig gelassen. Auch AMD hält sich mit Präsentationen über neue Produkte auf dem Microprocessor Forum zurück. Immerhin gibt es von Fred Weber, AMDs CTO und Vice President, eine Keynote über Historie und Zukunft von CPU-Architekturen.

Der zweite und letzte Konferenztag am Mittwoch gehört wieder den "Kleinen": DSPs und Prozessoren für Information Appliances wie PDAs oder Set-Top-Boxen. Hier wird es unter anderem neue ARM11-CPUs mit Security-Features geben. MIPS, ARC und SuperH enthüllen ebenfalls neue Generationen ihrer Architekturen.

Das Microprocessor Forum 2003 wartet wie bereits die Ausgabe 2002 mit einem gestrafften Programm auf. Nur zwei statt der klassischen drei Konferenztage genügen. So kann das MPF2003 mit den über 30 Neuvorstellungen aus dem Jahr 2001 und den zirka 16 Ankündigungen aus dem letzten Jahr aller Voraussicht nach nicht mithalten. An zwei Seminartagen, die Montag und Donnerstag stattfinden, hält der Veranstalter MicroDesign Resources aber fest. Hier werden Themen wie "Comparing High-Performance Microprocessor Architectures" oder "The Embedded Processor Landscape" behandelt. Diese Sessions sind vor allem für Entwickler interessant, um sich über die Vor- und Nachteile verschiedener Architekturen zu informieren.

tecCHANNEL berichtet die nächsten Tage wie immer live von den wichtigsten Ereignissen des Microprocessor Forums. (cvi)