Metro Ethernet: Eine Leitung für Daten, Telefon und Video

Neue Technologien wie Metro Ethernet versprechen nicht nur für Firmenkunden erhebliche Verbesserungen in Service und Preis. Auch Privathaushalte können von der universellen Kommunikationslösung profitieren.

Um in einem durchschnittlichen Haushalt Telefonie, Fernsehen und Internet zu realisieren, benötigt man derzeit verschiedene Übertragungstechnologien und Dienste-Anbieter. Dementsprechend viele Kabel sind beim Bau des Gebäudes zu verlegen. Eine Kupferdoppelader für den analogen oder den ISDN-Telefonanschluss, ein Koaxial-Kabel für TV und je nach Provider und Technologie eventuell noch eine weitere Kupferdoppelader für DSL . Bei ADSL der Telekom läuft das T-DSL zwar über dieselbe Ader wie das Telefon, aber die Signale werden über den Splitter voneinander getrennt.

Der TV-Anschluss beschränkt sich normalerweise darauf, dass man die ins Kabel eingespeisten Sender anschauen kann, aber eine flexible Freizeitgestaltung über Video-on-Demand ist damit nicht möglich. Auch beim Pay-TV ist der Kunde immer noch auf starre Sendezeiten festgelegt, wer zu spät kommt, verpasst den Anfang. Mittels moderner Geräte wie einem Harddisk-Recorder kann man inzwischen wenigstens das Programm aufzeichnen lassen und noch während der Aufzeichnung beginnen, via Time-Shifting den Film anzuschauen, wenn man wieder einmal nicht pünktlich aus dem Büro kam. Das Gerät muss dazu aber genügend Rechenleistung bieten, da der analoge Datenstrom in Echtzeit komprimiert werden muss.

Dabei existieren längst geeignete Technologien, die Internet, Telefonie und Video über ein Datenkabel transferieren können. Voice over IP und MPEG4-Video-Streams sind hier die Schlagwörter. Bei dieser Integration aller Dienste auf ein Datenkabel ist das Ganze allerdings noch mehr als die Summe der Einzelteile:

  • Neben normalem Fernsehen sind auch Pay per View und Video-on-Demand realisierbar.

  • Video-Recorder-Funktionen sind einfacher möglich, da die Video-Daten gleich digital vorliegen.

  • Eine elektronische Programmzeitschrift wäre direkt am Fernseher abrufbar oder könnte mit einigen intelligenten Algorithmen alle für den Benutzer interessanten Programme aufzeichnen.

  • Ein eingehender Anruf ließe sich zum Beispiel direkt auf dem Fernseher mit der Caller-ID einblenden. So müsste man nicht einmal aufstehen, um nachzusehen, wer anruft. Optional könnte man auch direkt per Tastendruck die Time-Shift-Aufzeichnung des Programms starten und dann direkt am Fernseher per Video-Konferenz telefonieren.

  • Das "Smart Home" mit Telemetrie-, Sicherheits- und Überwachungsdiensten ist ebenfalls einfacher realisierbar, da beispielsweise die Kamera des Video-Telefons gleichzeitig als Überwachungskamera dient.