Metallica gegen Napster

MP3-Tauschbörsen wie Napster werden in den USA zum Politikum. In einer ersten Anhörung in Washington haben Musiker, Plattenfirmen und Politiker die Fronten abgesteckt. Vor allem die Rockband Metallica fordert neue Gesetze zum Schutz ihrer Urheberrechte.

Dieser Artikel erschien im Original in der US-Wochenzeitschrift The Industry Standard. Wir veröffentlichen die deutsche Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Lars Ulrich, seines Zeichens Schlagzeuger von Metallica, focht am Dienstag vergangener Woche vor dem Rechtsausschuss des Senats der USA seinen Dschihad gegen die Napster Inc. Seiner Aussage zufolge muss der Kongress neue Gesetze erlassen, um dem Urheberrecht unterliegende Musik vor Napster und anderen Internetdiensten zu schützen, die das Herunterladen von Musik ermöglichen.

Ulrich erschien zusammen mit Folk-Sänger Roger McGuinn sowie Führungskräften von Napster, MP3.com und Sony sowie Vertretern der Recording Industry Association of America (RIAA). Senator Orrin Hatch aus Utah, der selbst christliche Musik komponiert, berief die Anhörung ein, um zu erkunden, ob der Kongress sich in die aktuelle Kontroverse einschalten sollte.

"Meiner Meinung nach sollte hier die Legislative bald einbezogen werden", sagte Ulrich. "Ich denke, wir träumen uns alle etwas zurecht, wenn wir glauben, dass wir das unter uns ausmachen können." Aber Hatch und seinen Senatskollegen schien es zu widerstreben, die Bearbeitung einer neuen Gesetzesinitiative sofort anzugehen.

Napster und MP3.com führen an, dass sie einen enorm wichtigen Dienst an Musikliebhabern leisten, mit dem die Verkaufszahlen von CDs und Konzertkarten letztendlich angekurbelt würden. Sony und die anderen großen Platten-Labels, die zur RIAA gehören, geben hingegen an, dass insbesondere Napster die Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums in unerhörter Weise verletze.