Metabox sagt Bilanz-Pressekonferenz ab

Das angeschlagene Multimedia-Unternehmen Metabox hat seine für den Freitag angesetzte Bilanzpressekonferenz überraschend abgesagt. Der Jahresabschluss werde erst am Abend veröffentlicht, teilte das Unternehmen am Morgen mit.

Eine Metabox-Sprecherin sagte, die Daten für den Geschäftsbericht hätten nicht rechtzeitig vorgelegen. Der Wirtschaftsprüfer in Hannover habe sein Testat für den "komplexen 2000-Abschluss" noch nicht erteilt. "Zahlreiche Gespräche sind nötig. Leider passt die Absage genau in unser Image, das wir derzeit in der Öffentlichkeit haben", meinte sie. Das Hildesheimer Unternehmen steht mächtig unter Druck. Es muss die Bilanz für das vergangene Jahr bis Mitternacht veröffentlichen. Dann läuft die Frist der Frankfurter Börse ab.

Wie berichtet, hat Metabox Ende März ein Restrukturierungsprogramm beschlossen, um seine finanziellen Probleme zu lindern. In dessen Rahmen will sich das Unternehmen auf seine Kernbereiche konzentrieren: Geräte wie Set-Top-Boxen und Systeme für interaktives Fernsehen. Auch der Verkauf der Beteiligung an der Interzart AG 3D Commerce für 2 Millionen Mark gehört dazu.

Zudem will das Unternehmen 40 der rund 120 Mitarbeiter entlassen und damit rund 2,8 Millionen Mark pro Jahr einsparen. Zu allem Überfluss steht Metabox im Visier der Staatsanwaltschaft Hannover. Die Behörde hat Akten des Unternehmens beschlagnahmt und prüft, ob drei angebliche Großaufträge aus dem Ausland tatsächlich existierten. (jma)