Messe AG bestätigt Absage der CeBIT HOME

Der Sprecher der deutschen Messe AG in Hannover, Dr. Eberhard Roloff, hat im Gespräch mit tecChannel.de die Absage der CeBIT Home 2000 bestätigt. Man habe den schon gebuchten Ausstellern auf Grund zahlreicher Absagen keine Qualitätsveranstaltung mehr bieten können. Die Messe AG will das Konzept der CeBIT Home jetzt überdenken.

Nach Roloffs Aussagen sei die Absage der Messe "eine Entscheidung für das Jahr 2000". Den Markt der konsumerorientierten Messen wolle die Messe AG aber in jedem Fall weiter bedienen. Roloff scheint die Angelegenheit eher sportlich zu sehen: "Der Anteil an Flops bei neuen Messen ist bei uns ohnehin sehr gering."

In den letzten Wochen sei es der Messe AG nicht gelungen, neue Aussteller für die Veranstaltung zu gewinnen, die vom 30. August bis zum 3. September in Leipzig stattfinden sollte. Wegen der Expo in Hannover wurde die CeBIT Home erstmals in die ostdeutsche Messestadt verlegt.

Da sich laut Roloff weitere Absagen von Ausstellern angekündigt hätten, sei es nun zu der kurzfristigen Entscheidung gekommen. Knapp vier Monate vor Messebeginn dürften die Kosten für Messe AG und Aussteller beträchtlich sein. Der Sprecher des Veranstalters wollte sich zu Zahlen nicht äußern, und meinte nur: "Das wird nicht ganz billig."

Das Ende der CeBIT Home 2000 kommt keinesfalls überraschend. Schon seit dem Start der zweijährlichen Messe 1996 hatte die Veranstaltung ein massives Problem sich zwischen der Business-Messe CeBIT und dem Mega-Event IFA zu positionieren, mit der sie im Wechsel stattfinden sollte. Geplant war von Seiten der Messe AG, sowohl eine Show fürs Publikum zu bieten als auch den Fachhandel anzusprechen, der auf der CeBIT Home die letzten Bestellungen für das Weihnachtsgeschäft aufgeben sollte.

Laut Dr. Eberhard Roloff hatten die Hersteller von klassischer Unterhaltungselektronik selbst einen Termin Ende August gefordert, der dann aber vom Handel nicht angenommen worden sei. Das wundert nicht - selbst in der wesentlich schneller arbeitenden Computerbranche sind die wichtigsten Abschlüsse im Herbst schon unter Dach und Fach.

Schon während der zweiten CeBIT Home 1998 wurden die Fehlplanungen deutlich. Während Elektronik-Gigant Sony die Besucher mit Showprogrammen unterhielt, warteten einige kleinere Aussteller an ihren eher auf Seriosität getrimmten Ständen vergeblich auf zahlende Kunden. Die teils halbleeren Hallen wurden notdürftig mit Sitzecken und Plakatwänden kaschiert.

Sony hatte im übrigen bereits in der letzten Woche seine Teilnahme an der CeBIT Home 2000 abgesagt. (nie)