BITKOM-Umfrage

Mehrheit gegen Handynutzung im Flugzeug

Laut einer Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes BITKOM lehnen 55 Prozent der Deutschen die Handynutzung im Flugzeug ab.

Lediglich 19 Prozent befürworten eine uneingeschränkte Mobiltelefonnutzung an Bord. 15 Prozent seien für eine Benutzung in abgetrennten Bereichen und 10 Prozent würden SMS und mobiles Surfen befürworten. Bei dieser Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Aris im Januar 2011 im Auftrag des BITKOM 1000 Bundesbürger ab 14 Jahre befragt, die Umfrage sei repräsentativ.

Technisch müsse es weder ein Problem noch ein Sicherheitsrisiko sein, mit dem Mobiltelefon im Flugzeug zu telefonieren. Einige Fluggesellschaften hätten die entsprechende Technik installiert und bieten ihren Passagieren diesen Service an. "Die meisten Menschen wollen über den Wolken ihre Ruhe haben", sagt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Seit einer vergleichbaren BITKOM-Umfrage vor drei Jahren habe sich nur wenig geändert - damals waren 60 Prozent gegen die Handynutzung an Bord.

Bereits im April 2008 hat die EU-Kommission die technischen Vorgaben für das Telefonieren im Flugzeug beschlossen. Eine Mindestflughöhe von 3000 Metern ist erforderlich. Beim Starten und Landen sind das Handy und andere elektronische Geräte nach wie vor tabu. Die Bundesregierung hat für Inlandsflüge bereits im März 2008 die rechtliche Grundlage geschaffen. Die Fluggesellschaften halten sich mit einer Handy-Erlaubnis nach wie vor zurück, zumal deren Flugzeugflotte zunächst entsprechend ausgerüstet sein müsste.

So funktioniert Mobilfunk im Flugzeug, wenn die Fluggesellschaft an Bord der Maschine eine Basisstation installiert. Diese Basisstation leitet die Gespräche über eine Außenantenne an einen Satelliten weiter. Entsprechend sind auch SMS, MMS und mobiles Internet möglich.

Manche Fluggesellschaften haben eigene Kommunikationskanäle im Angebot. So kann das Surfen im Internet auch über ein bordeigenes WLAN-Netz erfolgen. Die Lufthansa stellt beispielsweise seit Dezember 2010 wieder eine entsprechende Lösung auf ausgewählten Flügen an (siehe auch Breitbandzugang im Flugzeug). (mje)