Mehr Qualität im Service

UMTS auf dem Weg in die Realität

Bei den Mobilfunkprovidern steht bereits zum dritten Mal das Thema UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) auf der CeBIT-Agenda. Wie schon in den vergangenen Jahren kann sich der interessierte Besucher Demos des neuen Mobilfunkstandards ansehen, aber immer noch nicht wirklich darüber telefonieren. Immerhin stehen die Zeichen gut, dass noch in diesem Jahr die ersten Netze in Deutschland kommerziell verfügbar sein werden. Endgeräte dürften allerdings frühestens zum Weihnachtsgeschäft in nennenswerter Anzahl in die Geschäfte kommen. Positive Signale gab es von den zukünftigen Betreibern: "Höhere Preise wären den Kunden nicht zuzumuten", sagte T-Mobile-Vorstandschef René Obermann in einem Interview mit der Zeitschrift Focus. Auch Vodafone-Deutschland-Chef Jürgen von Kuczkowski erwartet keine nennenswerten Preissteigerungen. Die Gerätepreise werden laut Kuczkowski rund 300 Euro mit Vertrag betragen.

Dies hieße wieder einmal kräftig subventionieren, denn die Handy-Hersteller haben ganz andere Vorstellungen. So bezifferte Motorola die Kosten für sein erstes UMTS-Handy "A830" auf 1200 bis 1500 Euro. Der Konzern präsentiert in Halle 26 auf Stand E40 nach eigenen Angaben bereits die "zweite Generation" der UMTS-Geräte. Das "A835" genannte Telefon sei kompakter als sein Vorgänger "A830" und enthalte alles, "wovon anspruchsvolle Geschäftsleute schon immer geträumt haben". Auch bei Siemens im Pavillon 32 wird ein UMTS-Handy zu sehen sein. Das "U10" ähnelt dem "A830" stark, denn es wurde in Zusammenarbeit mit Motorola entwickelt.

Das Jointventure Sony Ericsson hat im Februar dieses Jahres auf der Mobilfunkmesse 3GSM World in Cannes sein erstes UMTS-Mobiltelefon vorgestellt. Das Klapp-Handy "Z1010" wird sicher auch auf der CeBIT, Halle 26, Stand D32, im Mittelpunkt des Interesses stehen. Das Gerät verfügt über zwei eingebaute Kameras, zwei Displays sowie Video-Unterstützung und soll Videokonferenzen ermöglichen.

Marktführer Nokia zeigt in Halle 26 auf Stand E 68 neben einer ganze Palette von Multimedia-Messaging-fähigen Endgeräten das UMTS-Handy "6650". Es verfügt über die Möglichkeit, 15 Sekunden lange Videos aufzunehmen, bei einer Größe von 126 mal 96 dpi und einer Farbtiefe von 4096 Farben.

Auf dem Gemeinschaftsstand der Deutschen Telekom (Halle 26, Stand A 01) will T-Mobile einen Vorgeschmack auf künftige UMTS-Anwendungen geben. So präsentiert der Provider beispielsweise den schnellen Zugriff auf E-Mails auch mit großen Anhängen sowie eine Cityguide- und Ticketing-Lösung. Weniger über Technik als über Lösungen redet Vodafone D2 (Pavillon Freigelände G04). Geschäftskunden soll "Vodafone Office" das Leben erleichtern. Auf Reisen will der Anbieter dem Nutzer schnellen Zugang zu Firmen-LAN, E-Mail und Internet ermöglichen und von der Software bis zur Abrechnung alles aus einer Hand liefern.

Die KPN-Tochter E-Plus gibt in Halle 12 auf Stand B50 einen Vorgeschmack auf die breitbandigen Dienste der nächsten Mobilfunkgeneration. Wie schon bei der Einführung des Multimedia-Dienstes "I-Mode" kooperiert der Provider auch bei der Videotelefonie mit dem japanische Betreiber NTT Docomo. Der Mobilfunkbetreiber O2 zeigt in Halle 12, Stand B06, mobile Datendienste für Privat- und Geschäftskunden auf Basis von UMTS (siehe auch Seite 44). Im Mittelpunkt stehen dabei die Anwendungen selbst. Darüber hinaus stellt der Provider auch sein Angebot im Bereich Wireless LAN vor - ein Thema, das bei Carriern und Providern derzeit ebenfalls große Beachtung findet (siehe Kasten).