Mehr Qualität im Service

Ob per Draht oder durch die Luft: Die Anbieter von Kommunikationsdiensten lösen nun endlich ihre Versprechen ein. Hohe Bandbreiten, Quality of Service und nahtloses Roaming kommen sowohl für leitungsgebundene als auch für drahtlose Netze in den Bereich des Machbaren.

Von: Dr. Thomas Hafen

Große Hoffnungen setzen die Festnetz-Carrier derzeit auf Multi-Protocol Label Switching (MPLS). Die Technik ermöglicht es den Anwendern unter anderem, Verkehrsströme zu steuern und Layer-2-Dienste wie Ethernet oder Frame Relay bereitzustellen (siehe auch NetworkWorld 01-02/03, Seite 14 und diese Ausgabe, Seite 18). Besonders für die VPN-Angebote (Virtual Private Network) der Betreiber hat MPLS eine große Bedeutung. Mit seiner Hilfe lassen sich Serviceklassen einrichten und Daten priorisieren. Sprache, Video und zeitkritische Daten können so auch über IP-Netze ohne Qualitätseinbußen transportiert werden.

Pünktlich zur CeBIT launcht Arcor ein MPLS-VPN-Angebot (Pavillon P33, Stand A01). Die Vodafone-Tochter bietet für seinen "Company Net" genannten Dienst vier Quality-of-Service-Stufen an. Den MPLS-Roll-out beinahe vollendet hat AT&T (Halle 14, Stand H38). Der amerikanische Telefonkonzern, der seit 1996 zum ersten Mal wieder auf der CeBIT vertreten ist, nahm in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (Emea) im vergangenen Jahr 80 Knoten seines so genannten "Global Network" in Betrieb. Beim Ex-Monopolisten Deutsche Telekom (Halle 26, Stand A 01) läuft seit März 2002 der Verkehr über einen MPLS-Backbone. Das voll redundant ausgelegte Netz ist bundesweit über 340 Points of Presence erreichbar.

Telefónica Deutschland, Tochter des gleichnamigen spanischen Telefonkonzerns, feiert auf der CeBIT ihre Premiere. In Halle 16, Stand A22 zeigt der Zusammenschluss aus Highway One und Mediaways unter anderem VPN-Services auf MPLS-Basis. Zur Zielgruppe gehören vor allem mittelständische Unternehmen.

Bandbreiten von 2 MBit/s bis 1 GBit/s bietet der Hannoveraner Carrier Lambdanet (Halle 16, Stand B05). MPLS-Kunden können neben diversen Routing-Protokollen (Statisch, RIPv2, OSPF oder BGP-4) private oder öffentliche IP-Adressen nutzen.