Commodores vergessener C65

Mega65 soll Nachfolger des C64 werden

Der Mega65 soll die Nachfolge des C64 antreten. Was sich wie ein Scherz anhört, ist ernst gemeint. Ab März 2016 soll der Commodore-64-Nachfolger erhältlich sein. Auf dem Mega65 sollen großenteils die alten C-64-Spiele und -Anwendungen laufen.

Wie das Museum of Electronic Games & Art mitgeteilt hat, entwickelt man dort mit dem Mega65 einen Nachfolger für den legendären Commodore C64. Dieses C65-Projekt ist Open Source, sowohl die Hardware-Pläne als auch die Software stehen also jedem Interessierten nach Fertigstellung kostenlos zur Verfügung. Die Projektverantwortlichen um Paul Gardner-Stephen wollen nicht einfach nur einen x-beliebigen Retro-Computer schaffen, sondern das Erbe des nie erschienenen C65 ins 21. Jahrhundert hieven.

Mega65 soll Nachfolger des C64 werden
Mega65 soll Nachfolger des C64 werden
Foto: Mega65

Der Mega65 ist ein 8-Bit-Computer, der laut Entwickler rund 50 Mal schneller läuft als der C64. Aber trotzdem großenteils abwärtskompatibel sein soll. Damit sollten also die vielen für den C64 erhältlichen Spiele und Anwendungen auch auf dem Mega65 ausführbar sein.

Bei den Schnittstellen zeigt sich der Mega65 aber hochmodern: HD-Ausgabe, SD-Karten-Support, Ethernet-Anschluss, erweiterter Speicher und so weiter.

Retro hin oder her: Moderne Anschlüsse müssen sein.
Retro hin oder her: Moderne Anschlüsse müssen sein.
Foto: Mega65

Den Mega65 können sich talentierte Bastler also selbst zusammenbauen. Wer handwerklich weniger geschickt ist, soll sich den C64-Nachfolger aber auch ab März 2016 fertig zusammengesetzt kaufen können. Zum Preis des fertig zusammengebauten Mega65 wollen sich die Macher zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht äußern. Nur so viel stünde fest: Der Mega65 soll so preiswert wie nur irgendwie möglich verkauft werden. Sogar über eine Laptop-Version denken die Projekt-Verantwortlichen nach.

Der Mega65 besitzt eine 48MHz-Single-Core-CPU mit 128 KB RAM und 32 KB Farb-RAM. Der VIC-IV-Video-Controller soll alle VIC-II-Video-Modes und VIC-III-Modes unterstützen. Drei Grafikmodi sollen zur Auswahl stehen: 320×200 Bi-Colour, 160×200 4-Colour und 1920×1200 256-Colour. Es gibt zudem separate 256-Farb-Paletten für Sprites, Bitplanes und Zeichen.

Auch das Gehäuse ist Retro-Design
Auch das Gehäuse ist Retro-Design
Foto: Mega65

Ein Micro-SD-Kartenslot soll verbaut sein. Der Mega65 unterstützt den Machern zufolge .D81-Image-Dateien (Commodore 64-Emulator 3,5-Zoll) und soll bald auch mit .D64-Dateien (Commodore 64-Emulator 5,25-Zoll) zurechtkommen. Ein Floppy-Laufwerk soll ebenfalls vorhanden sein. Dazu kommen noch zwei Joystick-Anschlüsse, ein VGA-Port, ein Ethernet-Port und ein USB-Anschluss. Derzeit wird nur Mono-Audio unterstützt, Stereo soll aber bereits in der Entwicklung sein.

Hier kann man das Mega65-Projekt mit einer Spende unterstützen. (PC Welt/mje)