Media Center - Windows im Wohnzimmer

Die Industrie wittert Chancen

Die Vaio-Idee klingt gut, hat aber einen Haken: Sonys Vorstoß ist eine Insellösung. Die beste Harmonie aller Komponenten ist nur dann gegeben, wenn sie von Sony stammen. Deshalb sehen einige Branchenkenner, wie etwa Intels Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Thiel, für die Microsoft-Variante bessere Zukunftschancen. Seiner Ansicht nach könnte der Media-Center-Standard mit entsprechender Verbreitung und Unterstützung zahlreicher Hardware-Hersteller letzten Endes Einzellösungen wie die von Sony ablösen.

Intel und dem Konkurrenten AMD dürfte es letztlich aber egal sein, welcher Herstellername auf den Home-Entertainment-Geräten steht, Hauptsache, ihr eigener Chip arbeitet darin. Und der Wohnzimmer-PC braucht neben einem gefälligen Design und einfacher Handhabung vor allem eines, schnelles Booten und geräuscharmen Betrieb. Beide Firmen sehen sich durch ihre aktuellen Desktop- und Mobile-Plattformen für diese Aufgabe gerüstet. Und lukrativ scheint der Home-Entertainment-Markt auch zu sein.

So rechnete Bill Leszinske, Intels weltweiter Marketing Director Micro Drives, während der diesjährigen "Computex" vor, dass im nächsten Jahr weltweit neun Millionen digitale Geräte und rund 38 Millionen Wireless-Notebooks verkauft werden. Das Unternehmen geht ebenfalls davon aus, dass dann 32 Millionen Haushalte kabellos vernetzt sein würden. Und das könnte in nächster Zukunft eine erhöhte Nachfrage nach PCs bedeuten.