MySQL-Alternative
MariaDB 10: mehr als eine relationale Datenbank
Für einen großen Teil der IT-Anforderungen sind die SQL-orientierten relationalen Datenbank-Managementsysteme (RDBMS) völlig ausreichend und unverzichtbare Werkzeuge. Sie haben aber für Internet-Anwendungen den Nachteil, Massen unstrukturierte Dokumente nicht performant vorhalten zu können. Dazu sind so genannte NoSQL-Datenbanken besser geeignet und auch einfacher zu bedienen. Allerdings fehlen diesen Systemen geschäftskritische Eigenschaften wie Konsistenz und Transaktionssicherheit. Mehrere Datenbanksysteme zu betreiben verursacht Mehraufwand nicht nur bei der Administration, sondern insbesondere bei der Integration beider Seiten, um sie unternehmerisch effektiv nutzen zu können.
- MariaDB
- MariaDB Enterprise
Die Installation der Open-Source-Datenbank geschieht mit grafisch unterstützten Routinen. - Das Management Dashboard
Ein Dashboard gibt Datenbankadministratoren schnellen Überblick über den Zustand und die Auslastung der Datenbank. - MariaDB Enterprise Backup
Ein Backup-Prozess wird über die grafische Benutzeroberfläche gestartet. - MariaDB Enterprise Backup
Im automatisierten Backup-Prozess sind manuelle Eingriffe möglich. - MariaDB Enterprise Dashboard
Ein Dashboard gibt Datenbankadministratoren schnellen Überblick über den Zustand und die Auslastung der Datenbank. - MariaDB Enterprise Dashboard
Im Full-Screen-Modus vermittelt das Dashboard noch mehr Informationen über die Datenbank. - MariaDB Enterprise
Das Dashboard lässt sich auch um eigene Charts erweitern, wenn etwas besondere Aufmerksamkeit benötigt. - MariaDB Enterprise
Informationen über die Datenbank kann das Dashboard auch über Zeiträume grafisch darstellen. - MariaDB Enterprise Cluster
Ein neuer Node wird in das Cluster eingebunden. - MariaDB Enterprise Cluster
Nach der Installation startet der Node eine Replikation. - MariaDB Enterprise Cluster
Eine Fehlermeldung blockiert vorerst weitere Aktionen auf einem Node, weil er noch mit anderen Operationen beschäftigt ist. - MariaDB Enterprise Cluster
Um ein Node für ein Backup vorzubereiten und aus dem Cluster zu lösen, wird er zunächst isoliert. - MariaDB Enterprise Cluster
Nach dem Backup wird ein Node wieder in das Cluster eingebunden. - MariaDB
Das Open-Source-Produkt MariaDB ermöglicht mittels der Galera-Technik den Aufbau von Datenbank-Clustern.
Die Integration von NoSQL-Datenbanken in eine RDBMS-Umgebung ist ein naheliegendes Ziel, das bei MariaDB seit einiger Zeit zu erkennen ist. Diese Open-Source-Datenbank ist eine Abspaltung von MySQL, dessen einstiges Kernteam von Oracle abgesprungen ist. Träger der Entwicklung ist inzwischen die finnische Firma SkySQL, während eine MariaDB Foundation über den Erhalt des Open-Source-Erbes wacht. Bis Version 5.5 lief die MariaDB-Versionierung parallel zu MySQL, um Kompatibilität zu unterstreichen. Doch während Oracle MySQL 5.6 herausgebracht hat, macht MariaDB jetzt einen Sprung auf Version 10 - um Unterschiede hervorzuheben.
Die wichtigsten Verbesserungen von MariaDB 10 beziehen sich auf den Durchsatz und die NoSQL-Fähigkeiten. Laut Hersteller ist die Performance bis zu zehnfach besser. Nachdem der Code der Datenbank bei rund einer Million Codezeilen "kernsaniert" und modernisiert wurde, ließen sich Neuerungen einführen. Ergebnisse sind die parallele Replikation, wobei die Replikations-Slaves crash-gesichert sind. Es ist ferner möglich, gleichzeitig über mehrere Master-Server auf diverse Slaves zuzugreifen, was größere Datenmengen adressierbar macht. Eine besondere Rolle kommt der "Spider"-Engine zu, die große Datenbanktabellen über mehrere Server verteilen kann ("Sharding"), was Performance und Skalierbarkeit verbessert.
In Sachen NoSQL-Fähigkeiten macht es die "Connect"-Engine möglich, aus MariaDB 10 dynamisch auf unterschiedliche Datenquellen zuzugreifen. Dazu gehören neben fremden relationalen Systemen auch unstrukturierte Dateien wie Log-Files. Ferner erhielt MariaDB weitere Verbesserungen der Technik "Dynamic Columns"; die variablen Spalten einer Tabelle kommen den NoSQL-Dokumenten entgegen. Eine spaltenorientierte NoSQL-Datenbank, nämlich "Cassandra" von der Apache Software Foundation, lässt sich interoperabel mit MariaDB betreiben. Cassandra ist vor allen in Big-Data-Szenarien verbreitet, und auch das zeigt an, wohin die Reise geht.
Mit der Kernsanierung des Programm-Codes ist MariaDB in der neuen Version 10.0 nicht mehr 100-prozentig MySQL-kompatibel. Wie der MySQL- und MariaDB-Initiator Michael "Monty" Widenius vor etwa einem Jahr in einem Interview mit der "Computerwoche" ausführte, hatten die Neuerungen in Richtung Performance und NoSQL-Fähigkeiten Vorrang (siehe Monty Widenius im Gespräch: "Die Zukunft von MySQL gestalten wir").
Neben der MariaDB Foundation ist das finnische Softwarehaus SkySQL die treibende Entwicklungskraft hinter MariaDB. Für die nächste Version 10.1 verspricht das Unternehmen wieder "100 percent MySQL drop-in replacement".