Schadcode-Industrie boomt

Malware-Flut steigt weiter ungebremst an

Laut G Data hat die Malware-Industrie 2008 ordentlich aufgerüstet und überschwemmt das Internet seit Jahresbeginn mit einer Malware-Flut biblischen Ausmaßes.

Täglich brechen auf Windows-Anwender 1500 neue Schädlinge herein, teilt G Data mit. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres registrierten die Security Labs von G Data mehr als 318.000 neue Malware-Kreationen. Das sei mehr Schadcode als im gesamten Rekordjahr 2007.

„Online-Kriminalität ist zu einem industriellen Komplex herangewachsen, der sich an marktpolitischen Gesichtspunkten orientiert. So wie im produzierenden Gewerbe, sind arbeitsteilige Prozesse bei Online-Kriminellen gang und gäbe. Das Ergebnis sind hochleistungsfähige eCrime-Unternehmen, die Schadprogramme wie am Fließband produzieren können. Mit einer Abnahme der zur Zeit anhaltenden Malware-Flut rechnen wir daher nicht. Der Wettkampf zwischen Online-Kriminellen und Antiviren-Herstellern hat in ungeahnter Weise an Schärfe zugenommen. 2008 hat bereits jetzt alle bisherigen Rekorde gebrochen und ein weiteres unerfreuliches Kapitel in der Geschichte des Internets geschrieben.“

Besonders die Bedrohung durch präparierte Webseiten habe deutlich zugenommen, heißt es weiter. Die Täter nutzen bei diesem Konzept Sicherheitslücken im Browser oder Webapplikationen wie Flash oder Adobe Reader. Entgegen landläufigen Vermutungen sind die meisten infizierten Webseiten aber selten in den „Rotlichtbezirken“ des Internets zu finden, sondern liegen auf populären Webservern.

Die Mehrzahl der neuen Schädlinge ist auf den Diebstahl von Anwenderdaten wie Online-Banking-Daten, Kreditkarteninformationen oder Zugangsdaten zu Online-Spielen spezialisiert. Durch so genannte Backdoors gelingt es den Angreifern, die Kontrolle über den Rechner zu übernehmen und weiteren Schadcode einzupflegen bzw. den PC als Zombie in Botnetze einzubinden. Diese Schadcode-Typen führen unangefochten die Top Five mit 75.027 Neuzugängen an.

Entwarnung hingegen für Besitzer von Smartphones. Die prognostizierte Gefahr für diese Geräte hat sich als Marketing-Luftblase herausgestellt. Im gleichen Zeitraum tauchten lediglich 41 neue Viren auf. Online-Kriminelle betrachten Smartphones weiterhin nicht als lukrative Einnahmequellen. (dsc)

tecCHANNEL Shop und Preisvergleich

Links zum Thema IT-Sicherheit

Angebot

Bookshop

Bücher zum Thema

eBooks (50 % Preisvorteil)

eBooks zum Thema

Software-Shop

Virenscanner